Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. I. Band: Protozoa, Coelenterata, Echinodermata und Molluscoidea (München und Leipzig, 1880)
V. Stamm. Mollusca, Weichthiere - A. Molluscoidea - 1. Classe. Bryozoa. Moosthierchen, Mooskorallen - 1. Ordnung. Phylactolaemata. Allm (Lophopoda) - 2. Ordnung. Gymnolaemata. Allm
Cyclostomata. Chaetetidae. 615 röhrchen (Fig. 446 b), welche die Wände der ganzen Länge nach durchsetzen, als aus zwei Blättern bestehend. In manchen Fällen freilich (M. Metropolitana) erscheinen die Zwischenwände der Zellen als ein einfaches, sehr dünnes strukturloses Blatt (Fig. 446°). Für die Selbständigkeit der Röhrenwände spricht der Umstand, dass bei Monticulipora Bruchflächen in der Richtung der Längsaxe der Röhren stets die Aussenwände der Röhren zeigen, während bei Ghaetetes ein Bruch in derselben Richtung meist das Innere der Röhren blosslegt. Nach Dybowski gehören die von Nicholson unter Monticulipora zusammengefassten Formen zu zwei ganz verschiedenen Gattungen, wovon die Zellenröhren der einen (Dianulites) dünne strukturlose Wände besitzen, während bei der anderen (Monticulipora) die Wände dick lamellös sind, wobei die Wandlamellen benachbarter Röhren unter einem spitzen, nach oben gerichteten Winkel zusammenstossen. Die runzeligen, concentrisch gestreiften Scheiben aus Silurablagerungen, welche J. Hall unter dem Namen Liclienalia beschreibt, sind wahrscheinlich nichts Anderes als mit Epithek bedeckte Unterflächen von Monticulipora. G. Lind ström hält Ceramopora Hall für Jugendstadien von Monticulipora , womit sich jedoch Nicholson nicht einverstanden erklärt. Letzterer zerlegt Monticulipora in folgende 6 Untergattungen: 1. Heterotrypa Nicholson (Fig. 447). Zellenröhren zwei- oder dreierlei Art ; die grössten davon subpolygonal, zum Theil getrennt durch zahlreiche kleinere c a a b Fig. 447. Monticulipora (Heterotrypa) ramosa E. H. a Zweig in nat. Gr. b Oberfläche schwach vergr. c Schnitt parallel der Oberfläche stark vergr. d Verticalschnitt stark vergr. (c und d nach Nicholson.) cylindrische oder unregelmässig gestaltete Röhren, die nie mehr als eine Reihe bilden. Wände in der Nähe der Oberfläche verdickt. Querböden zahlreicher in den kleinen als in den grossen Röhren. Silur. H. mammulata d'Orb. sp. 2. Deleayia Edw. H. Zellenröhren von zweierlei Form; die grösseren dünnwandig, polygonal, mit wohlentwickelten Querböden; die kleineren sehr dickwandig, ohne Querböden, an der Oberfläche als Spitzen hervorragend, welche in den Yerbindungsecken der grossen Röhren stehen. Silur. D. aspera E. H. 3. Constellaria Hana (Stellipora Hall, Hellipora Meek u. Worthen). Oberfläche mit sternförmigen Erhöhungen. Zweierlei Zellenröhren ; die grösseren von rundem oder ovalem Querschnitt, mit verdickten Wänden und in der Nähe 40*