Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. I. Band: Protozoa, Coelenterata, Echinodermata und Molluscoidea (München und Leipzig, 1880)

III. Stamm. Echinodermata, Stachelhäuter - 3. Classe. Echinoidea. Seeigel, Igelstrahler - 1. Unterclasse. Palechinoidea. Zitt - 1. Ordnung. Cystocidadidae. Zitt. - 2. Ordnung. Bothriocidaridae. F. Schmidt

480 Echinodermata. E iicrinoidea. 1. Ordnung. Cystocidaridae. Zitt. Kugelige oder eiförmige Körper mit schmalen Ambu­lacralfeldern. Interambulacralfelder breit, mit zahl­reichen, in unregelmässige Reihen geordneten, dünnen, schuppigen und beweglichen Täfelchen, die auf Warzen grössere und kleinere Stacheln tragen. Mund auf der Unterseite, central, mit kräftigem Kiefergebiss; After interradial zwischen Mund und Scheitel. Scheitelschild unbekannt. Madreporenplatte gross. Wjv. Thomson*) betrachtet diese merkwürdige, leider nur in un­vollständigen Exemplaren bekannte Echinidengruppe als ein Uebergangs­glied zwischen Cystoideen und Echinoideen. Durch den Bau der Af., durch das kräftige Kiefergebiss und durch die mit Stacheln besetzten Interambulacraltäfelchen erweisen sie sich als echte Seeigel. Ich habe darum den Namen Echinocystites W. Tlioms. (welcher im Jahre 1864 von Hall auch einer Cystideengattung beigelegt wurde) in Cystocidaris umgewandelt. Cystocidaris Zitt, (Echinocystites Wyv. Thomson non Hall). Kugelig oder oval; meist nur in verquetschten Abdrücken oder Steinkernen erhalten. IAf. breit , mit 3 — 6 sehr unregelmässigen Reihen dünner, schuppenartiger Täfelchen von rundlich 3, 4, 5 oder 6 seitiger Form, welche häufig etwas über einander geschoben sind und auf Hauptwarzen stabförmige längsgestreifte Stacheln tragen. Ausserdem Secundärwarzen mit kleineren Stacheln vorhanden. Af. schmal, gerade, in zwei Hälften getheilt, jederseits mit 2 Reihen alter­nirender , mit Doppelporen besetzter schuppiger Täfelchen ; die rippenartig erhöhte Mitte der Af. durch 2 Reihen kleiner porenloser vierseitiger Täfelchen eingenommen. Mund fünfseitig ; Kiefergebiss mit 5 Paar kräftiger Kinnladen. Afteröffnung gross , mit kleinen Täfelchen , die eine Pyramide bilden, bedeckt, in einem der IAf. zwischen Mund und Scheitel gelegen. Madreporenplatte gross, deutlich, im Scheitel am Ende eines IAf. Scheitelschild nicht erhalten. Zwei Arten (Echinocystites pomum und ura Wyv. Thomson) aus obersilurischen Schichten von Leintwardine, England. ? Spatany opsis Toreil (Acta Univ. Lundens. 1869). Ganz problema­tischer Körper. Unt. Silur. Schonen. 2. Ordnung. Bothriocidaridae. F. Schmidt.**) Schale kugelig, regulär. After im Scheitelschild, Mund im Cent rum der Unterseite. Interambulacralfelder nur aus einer Täfelchen reihe bestehend. *) Wyv. Thomson, On a new palaeozoic group of Echinodermata. The Edin­burgh new philosophical journal 1861 vol. XTII p. 106. **) F. Schmidt, Miscellanea Silurica II. S. 36. Mém. Ac. imp. des Sciences nat. de St. Peterb. Tome XXI No. 11. 1874.

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