Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása III.; C sorozat 4. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)

TANULMÁNY - TÓTH GERGELY : Bél Mátyás leírása Sopronról és Sopron vármegyéről: a mű és forrásai

König László IV. in ihrer gedankenerregenden Abhandlung, in der sie sich auch mit der „Treue" des mittelalterlichen Ödenburg und mit deren Interpretation befaßt, richtig, daß es hier um eine „nominelle" Treue, eine Art Topos geht, was die Herrscher mit Schenkungen von Vorrechten für die Zukunft sichern wollten. 86 Szende untersucht auch eine andere „gehuldigte" Epoche der Stadt bzw. das Verhalten der Stadtvorgesetzten während der Zeit Kaiser Friedrichs III., welche Epoche von der Verpfändung durch Königin Erzsébet (1441) bis zur Auslösung unter König Matthias (1463) dauerte. Als Zusammenfassung bemerkt sie ein wenig maliziös: „die Stadt und die Stadtleiter beabsichtigten vor allem sich selber und ihren eigenen Interessen treu zu bleiben". 87 Ihre Bemerkung ist völlig gerechtfertigt, sie kann aber insoweit nuanciert werden, daß sowohl der Herrscher als auch die Stadt und Bél (ebenso in diesem Fall wie auch in späteren Fällen) für die Kapitulation vor einer fremden Macht eine nachträg­liche Entschuldigung fanden. Die Privilegienurkunde von König László IV. aus dem Jahre 1277 erwähnt nämlich einerseits „die schwere Not", weswegen die Bürger gezwungen waren, ihre Söhne in Bürgschaft zu geben. Andererseits hebt sie hervor, daß die Burg dem König „unverzehrt" (illaese) zurückgegeben wurde, also die Ödenburger dienten dem König, indem sie — sozusagen — „auf sich selber achtgaben". Bél betonte auch dieses Motiv der Urkunde, nämlich als er schrieb, daß die Ödenburger ihre Kinder Ottokar als Geisel gaben, setzte die Erzählung folgendermaßen fort: „sie machten es mit der Absicht, so gut wie möglich unverzehrt zu bleiben, und die Stadt in der ununterbrochenen Treue dem König gegenüber zu halten" (§ VI). Es ist weiterhin zu bemerken, daß im Einleitungstext der Urkunde von 1277 zu lesen ist, daß die Ödenburger per­sönlich zum König gegangen seien, damit er ihre Privilegien bekräftigt; 88 sie konnten also selber denken, daß sie alles mögliche getan hatten, was die Treue ihrem legitimen Herrscher gegenüber verlangte. Bél nahm zur Treue der Stadt in Betreff des Einbruchs von Kaiser Maximilian (damals war er noch römischer König) im Jahre 1490 entschieden Stellung. Der Habsburgische Herrscher führte nämlich einen Feldzug gegen König Ulászló IL, um dem Wiener Neustädter Vertrag 1463 entsprechend den ungarischen Thron zu besteigen, und er nahm über Ödenburg den Weg. Die Wache der Stadt leistete keinen Widerstand, aber man ergab sich nur unter der Bedingung, daß die Stadt in den Kämpfen neutral bleibt. Die Ödenburger ent­schieden sich ohne Zweifel nüchtern, Bél aber behauptete in der Beschreibung, daß diese Lösung sowohl für den Herrscher als auch für die Ödenburger die beste war: „Es ist offensichtlich, daß die Ödenburger weder dem König, der gleichzeitig in drei Kriege verwickelt war, noch sich selbst nicht anders hätten helfen können, als sie sich an keine Seite stellen oder keine Parteien unterstüt­86 SZENDE 2001., besonders 346-349. K7 Ebenda, 354. KK „...accedentes ad nostram praesentiam fidèles nostri ciues de Supronio, a nobis humiliter supplicando petierunt, quod nos ipsos in libertate ipsorum per charissimos progenitores nostros, Belam auum nostrum, et Stephanum patrem nostrum, illustres reges Hungáriáé, fe­licium recordationum concessa, dignaremur liberalitate regia conseruare." — CD V. 2. 398.

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