Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása III.; C sorozat 4. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)

TANULMÁNY - TÓTH GERGELY : Bél Mátyás leírása Sopronról és Sopron vármegyéről: a mű és forrásai

gen diesen verdächtigen Zeichen eine Selbstbiographie, oder — was noch wahrscheinlicher ist — erfuhr er das von anderswo. Möglicherweise teilte ihm Haynóczi mit, daß die zugeschickte Vita mit Lackner's eigener Hand ge­schrieben wurde. Daraufweist auch hin, daß Bél, wie schon oben angedeu­tet, betonte, es würde sich hier um die autographe Biographie von Lackner handeln („quam ipse in litteras retulit"). Der Verfasser der 55 Seiten umfassenden Handschrift ist also zweifellos Kristóf Lackner. Es ist aber fraglich, ob das Manuskript vollständig ist, es wird nämlich ziemlich unerwartet mit der Erzählung des Jahres l6l8 beendet. 51 Offensichtlich plante Lackner kein solches Ende seiner Selbstbiographie. Einige Fakten weisen jedoch daraufhin, daß der auf uns gebliebene Text nicht fragmentarisch ist, Lackner setzte ihn einfach nicht fort. Zum ersten müssen wir festlegen, daß die von Bél gefertigte Kopie vollständig ist: das zeigt auch, daß die Seite 56, welche die Rückseite der Seite 55 (der letzten Seite) ist, leer blieb, also kein Blatt fehlt am Ende. Zum zweiten, als Lackner in der Mitte der Handschrift (!) während der Erzählung des Jahres I6IO seine eigenen Werke in 12 Sätzen aufzählt, macht er über seine 1619 erschienene Arbeit Actus Oeconomicus keine Erwähnung, gleichzeitig aber berichtet er über sein I6I8 publiziertes (doch schon früher geschriebenes) Büchlein Emblemalischer Tugend-Spiegel? 2 Das könnte bedeuten, daß er die ganze Selbstbiographie I6I8 niederschrieb, und sie später fortsetzen wollte, aber am Ende ließ er die­sen Plan doch noch fallen. Das ist leicht vorzustellen, wenn wir überlegen, daß nach I6I8 „das Jahr von Bethlen Gábor" kam — wie József László Kovács es frappant formulierte. Es war für Lackner sicherlich nicht so leicht wie in den früheren Jahren, die Ereignisse dieser turbulenten und konfusen Zeiten aufs Papier zu werfen, auch wenn er mit bemerkenswerter Geschicklichkeit zwischen Wien und dem siebenbürgischen Fürsten balancierte. 53 Die Selbstbiographie besteht aus zwei Teilen. Bis zum Jahr 1599 be­richtete Lackner wirklich im memoirenartigen Stil, er beschrieb seine be­wegte Jugendzeit nachdenklich und nachgrübelnd über die vergangenen Ereignisse. 54 Ab 1599 jedoch (in diesem Jahr wurde er Mitglied des Stadtrates) spricht bereits die Stimme des Stadtbeamten, der auf die Ergebnisse, die hin­tergelegten Jahre stolz ist. Dann beschrieb er annalenartig von Jahr zu Jahr sei­nen Fortschritt als Beamter und seine Taten und Dienste um die Wohlfahrt der Stadt und des Landes. 55 Der Teil über seine Jugend ist auch deswegen beson­er berichtete, daß die römische Inquisition — zum Glück - das bei sich getragene ungarisch­sprachige evangelische Buch nicht fand, ließ ihn die erlebte Gefahr schon wieder aus der Rolle des äußeren Erzählers springen: „et sic Dei gratia et hoc periculi evasi." — Vita p. 22. 51 Der letzte Satz des Textes lautet: „Eodem anno [im Jahre 1618] piscinulam, e regioné turris novae coeno refertam, denuo fruetuose et utiliter expurgari fecit, circumquaque palis et se­pibus bene munivit." — Vita p. 55. 52 Die Aufzählung der Werke: Vita pp. 34-37.. 39. Über die Werke von Lackner siehe KOVÁCS 2004. 32-33. et passim. 53 Über die Politik von Lackner zwischen I619 und 1622 siehe KOVÁCS 2004. 33-35. v ' Vita pp. 1-24.. " Ebenda, pp. 24-55.

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