Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása III.; C sorozat 4. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)
TANULMÁNY - TÓTH GERGELY : Bél Mátyás leírása Sopronról és Sopron vármegyéről: a mű és forrásai
Daten von Dániel Haynóczi, seinem Ödenburger Kollegen ergänzt.' 9 Da die so entstandene Stadtbeschreibung sowohl in ihrem Inhalt als auch in ihrem Charakter unter den Handschriften der Notitia einen besonderen Platz einnimmt, behandeln wir die Vorgeschichte und die Entstehung dieser Beschreibung in selbständigen Kapiteln. II. Die neue Beschreibung der Stadt Ödenburg Die Notizen von Dániel Haynóczi für Mátyás Bél In den Komitatsbeschreibungen von Mátyás Bél werden die königlichen Freistädte und die (bedeutenderen) Marktflecken in zwei Teilen dargestellt: zuerst die Geschichte und dann die zeitgenössischen Zustände der jeweiligen Ortschaft. In der vorletzten Variante der Beschreibung von Ödenburg 20 — also in der Variante, welche die Ergänzungen von Haynóczi noch nicht enthielt — stimmen diese zwei Teile beinahe in ihrer Quantität überein (beide bestehen aus 16 Kapiteln), in ihrer Qualität aber schon weniger. Zwar sind die Paragraphen über die zeitgenössischen Zustände ziemlich informativ — sie charakterisieren neben den Kirchen und den Gebäuden-auch die Vorgesetzten der Stadt, die Stadtsgüter usw. —, der Teil über die Geschichte der Stadt bringt jedoch nur wenige Angaben, er ist unklar und sehlecht aufgebaut, und basiert sich fast nur auf erzählende Quellen. 21 Für viele Stadtbeschreibungen ist auch charakteristisch, daß Bél über ihre Geschichte nur so viel berichten konnte, was er in den großen historischen Chroniken (von Thuróczy, Bon fini. Istvánffy) fand. Deshalb beschränkt sich die Beschreibung der Stadtgeschichte oft nur auf diejenigen wenigen Fälle, als die Stadt an Landesereignissen — an Feldzügen, Landtagen, Belagerungen — beteiligt war. Wenn Bél konnte, ergänzte er dies natürlich mit den Quellen der lokalen Geschichte, zum Beispiel mit Urkunden, mit lokaler Literatur oder mit der Erwähnung der städtischen Privilegien. Im Fall von Ödenburg soll er offensichtlich gewußt haben, daß 19 TÓTH: Z. W. 252-25320 Darunter wird die nach 1733 verfaßte bzw. irgendwann nach 1740 korrigierte Handschrift verstanden. — EFK Hist. I. vv. Die Beschreibung der Stadt Ödenburg: pp. 33-81. Publiziert: BÉL: Sopron vm. I. 66-99. und die Übersetzung: ebenda, 142-178. Über die Handschrift siehe TOTH: Z. W. 250-251. 21 Gewissermaßen kann man aber auch in der früheren Variante den Gebrauch der lokalen Quellen entdecken. So bearbeitete Bél wahrscheinlich einige Teile aus der Chronik des Ödenburger Bürgers Tobias Vock aus dem Jahre 1682. - Tobias VOCK: /// nahmen gotteß. Anno 1682Jahr hab ich Tobiqß Friderrich Vock dieses buch geschrieben... {Chronik.} 4r, ff. I., 34. Fundort: Űstredná kniznica SAV — Lyceálna kniznica (Bratislava, Slowakei), 440. Die meistens Vorfälle aus dem 17. Jahrhundert erzählende Chronik und die diesbezüglichen Daten der Komitatsbeschreibung stimmen in mehreren Funkten überein, so zum Beispiel in der Erzählung der Pestepidemie im Jahre 1679. — Ebenda, fol. 2v-3v, bzw. EFK Füst. I. vv. pp. 53-54. (BÉL: Sopron vm. I. 81., 159.) Natürlich verrät die Tatsache, daß sich die Handschrift der Chronik von Vock in der Bibliothek des Preßburger Evangelischen Lyzeums, also in der Schule, in der auch Bél unterrichtete, befindet, auch vieles.