Faut Márk és Klein Menyhért krónikája 1526-1616; C sorozat, 1. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 1995)
Einleitung
konnten auch die Frauen der Mitglieder teilnehmen; so wurde der Foedus Studiosorum NobUium Semproniense ein fester Bund des Geistes und der die Stadt führenden Macht. Christoph Lackner schrieb emblematische Werke, einen Tugendspiegel, Dramen, die bei diesen Festlichkeiten vorgeführt wurden. Der Ratsherr Marx Faut bereitete eine humanistische Stadtgeschichte vor, die er aber nicht fertigstellte; die Chronik betrachten wir als Skizzen zu diesem Werk. Es gibt zu bedenken, daß Faut mit seinem Werk in jenen Jahren aufhörte, als „der kaiserliche Historiker" Abraham Hossmann für die Ödenburger eine Stadtchronik schreiben wollte. (Vgl. Kovács J. L.: Hír egy tervezett XVII. századi nyomtatott városi krónikáról, Soproni Szemle XVIII (1964) 264—267 [Plan einer gedruckten Stadtchronik aus dem XVII. Jh.].) Zur Geistesgeschichte dieser Jahrzehnte können wir zählen, daß es Lackner und der Stadt in den zwanziger Jahren des XVII. Jahrhunderts gelang, ein humanistisch-evangelisches Gymnasium zu gründen. Eigentlich in letzter Minute, denn im Jahre 1636 erschienen die Jesuiten in der Stadt. Gleichzeitig wirkten zwei Gymnasien in Odenburg, auch in Westungarn beginnen die gegenreformatorischen Bestrebungen, die mit etlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Bis 1674 arbeitete noch der Studentenbund; bis dahin war auch die Stadt unter evangelischer Führung. Die aufgezählten Daten geben einen geschichtlichen Rahmen für die beiden Chroniken. 2. Das Leben von Marx Faut und Melchior Klein Das Geburtsjahr von Marx Faut konnte man bisher nicht feststellen, gesichert ist, daß die Eltern Johann und Rosina Faut hießen. Im Jahre 1585 bewarb er sich um ein Stipendium der Stadt Odenburg. Seit 1590 war er Mitglied des Inneren Rates. Seit 1595 vertrat er die Interessen der Stadt am Wiener Hof und vor dem Bischof in Raab/Győr. Obwohl seit 1584 kein Prediger hier wirken durfte, wollte die Bewohnerschaft von Odenburg den evangelischen Prediger, Gabriel Grünberger, nicht entlassen. Deswegen wurden Marx Faut und Johann Pucher in Wien für sechs Wochen ins Gefängnis geworfen. In den Jahren 1596—97 war er Richter der Stadt. Im Jahre 1598 wurde er vom Hofsekretär Wasservogel zur Verantwortung gezogen, weil die Ödenburger einen von Graz vertriebenen Prediger in der Stadt hielten. Im Jahre 1603 wurde er vom Raaber Bischof Martin Pethe nach Wien zitiert, weil die Bauern von Mörbisch im Wald von Kroisbach Holz hackten. Im Auftrag der Stadt verhandelte er im Jahre 1610 mit dem Bischof von Raab, Demetrius Napragy über das Beneficium der heiligen Kunigunde, das der Bischof für sich forderte. Als Vertreter der Stadt war er mehrmals Abgeordneter auf den Reichstagen von Preßburg. Er war es, der im Jahre 1595 in Preßburg erfahren hat, daß sich die Mörbischer von