H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)
D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth életútja és karriere
bereicherte aber nicht lange die Stadtkasse, der Betrag wurde für die Tilgung des von Franz Zezely aufgenommenen Kredites verwendet. Umso mehr stiegen die Auslagen bezüglich der Entlohnung der Stadtangestellten und der Ratsmitglieder an, im Vergleich zum Jahr 1725 lässt sich hier ein Zuwachs von 16% verbuchen.87 Da die Vergütung der Arbeit des Bürgermeisters verglichen zum Jahr 1725 konstant blieb,88 ist es anzunehmen, dass auch der Apparat der Stadtangestellten einen Zuwachs erfuhr. Auch bei der Entlohnung der Stadtgarde zeigt sich ein Zuwachs der Kosten um 13%.89 Die für Verehrung verwendeten sog. Repräsentationskosten zeigten einen geringeren Anstieg von 8% an. Ein Teil dieser Kosten wurde auf die Verpflegung des sich in der Stadt aufhaltenden königlichen Wahlkomissars Baron Johann Sigray und dessen Begleitung angewandt.90 Fielen die Einnahmen des Weinausschankes der Untertanendörfer zurück, gingen parallel dazu auch die zu diesem Zwecke verwendeten Auslagen der angekauften Weine um 95% zurück, wurden auf diesem Posten 1725 noch 1.452 Gulden 87 Vi Denar verrechnet, sank dieser Betrag im Jahr 1732 auf 79 Gulden 83 l/2Denar.91 Auch mit den für die Almosen verwendeten Gelder ging die Stadt sparsam um, entgegen der im Jahr 1725 ausgezahlten 20 Gulden 1/3 Denar wurden 1732 nur 3 Gulden 43 1/3 Denar ausgeteilt.92 Auf den Anstieg der Verschuldung weisen die für die Tilgung der Schuldenzinsen verrechneten Beträge hin. Gegenüber den 1725 ausgezahlten 720 Gulden wurden 1732 987 Gulden Zinsen zurückerstattet.93 Als Schuldenposten wurden 1732 folgende Beträge verrechnet: Kredit von Peter Végh mit 5000 Gulden, Darlehen von Dr. Hermann mit 2.000 Gulden, Schuldverschreibung an Maria Sophia von Tous- son 6.000 Gulden, Darlehen aus dem Genselischen Fonds 3200 Gulden. Die Geldgeber der Stadt kamen sowohl aus dem Kreise von Ödenburg oder der weiteren Region — Peter Végh galt als Repräsentant der Zentralregierung -, als auch aus dem Kreise der ausländischen Aristokratie, die Stadt griff aber auch auf die Hilfe von verschiedenen Fonds zurück. Die Summe der hier aufgezählten Kredite überstieg im gegebenen 1732er Jahr die Einnahmen der Stadt mit 2.273 Gulden. Die Verschuldung der Stadt machte im Zeitraum zwischen 1720 und 1739 204.098 Gulden aus. Die Kredite wurden auf einen Zinsenbetrag von 4-5 % vorgestreckt. In dieser Zeitspanne wurde von Seiten der Stadt ein Schuldenberg von 224.424 Gulden zurückgezahlt.94 Die unbezahlte Schuldenlast erreichte aber noch immer die Höhe von 175.128 Gulden. Die Stadt verzichtete in den Jahren 1729, 1735 und 1736 auf die Aufnahme von weiteren Krediten, hier muss aber erwähnt werden, dass in den Jahren 1729 und 1735 auch die Rückzahlungen der Kredite eingestellt wurden. Zu den größten Gläubigern der Stadt zählte Graf Sigismund von Wurmbrand-Stuppach, das Raaber Domkapitel, Susanna Katharina Lassgaller, Baron Schilson, sie alle streckten der Stadt einen Kredit von 10.000, beziehungsLebenslauf und Karriere von Johann Wohlmuth 87 Im Jahr 1725 machten die diesbezüglichen Ausgaben 3261 Gulden 17 V2 Denar aus, stiegen diese Ausgaben im Jahr 1732 auf 3892 Gulden 77 '/2 Denar an. MNL GyMSM SL SL SVL, KAR, Jahrgang 1732, Band 162,135. p. 88 Der Bürgermeister erhielt für seine Bemühungen im Jahr 1732 einen Betrag von 228 Gulden 75 Denar, dieselbe Summe wie im Jahr 1725. MNL GyMSM SL SVL, KAR, Jahrgang 1732, Band 162 127. p. 89 Gab die Stadt für die Aufrechterhaltung der Stadtgarde im Jahr 1725 1031 Gulden 40 Denar aus, erreichte dieser Betrag im Jahr 1732 die Höhe von 1185 Gulden 60 Denar. Siehe: MNL GyMSM SL SVL, KAR, 1732 162. Band, 136. p. 90 Die sog. Repräsentationskosten machten insgesamt eine Ausgabe von 525 Gulden 52 Denar aus. Zur Ehre des Barons wurden 207 Gulden 50 Denar ausgegeben, weitere 135 Gulden 81 5/6 Gulden für Aufenthalts- und Verpflegungskosten. MNL GyMSM SL:SVL, KAR, Jahrgang 1732, Band 162,137-138. p. 91 MNL GyMSM SL SVL, KAR, Jahrgang 1732, Band 162,184. p. 92 MNL GyMSM SL SVL, KAR, Jahrgang 1732, Band 162,188. p. 93 MNL GyMSM SL SVL, KAR, Jahrgang 1732, Band 162,175. p. 94 MNL GyMSM SL SVL, Oe. Lad. XI. L. Fase. II. Nr. 93. 83