H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)

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1735 in d[er] Action enthalten und begehret wurde, begehrte er, man möchte ihme einen Advoca- ten zugeben, weil er sein Lebtag vor Gericht nichts zu thun gehabt, worauf ihme gesagt wordfen], hier stehen ihrer viele, er möchte sich einen nehmen, welchen er nur wolte. Wor­auf er Herrn Beltz ersuchte, welcher endlich auf vieles Zuredfen] seine Parthey über sich nähme, auch d[as] seine hiebey redlich thate. Endflich] produ[261:]cirte er, H[err] Baron selbst sein von Herrn Obristen v[on] Helldorff habendes Decret, da er als Cornet ange­nommen zu seyn, verificirte. Ob nun wohl extraserialiter eines und d[as] andere vorge­bracht wurde contra hoc decretum, so hat doch E[in] E[hrsamer] Rath, weil nichts bestän­diges in forma iuris dawider einzuwend[en] ware, es vor gültig gehalten, mithin seine Excep­tionem pro declinando foro admittiret, doch, weilen er sich in d[er] Rathsstube bedrohlich vernehmen lassen, einen gewissen von unseren Mousquetirern (welcher zu ihme solte gesagt haben, einem solchen jungen Burschen, den Baron meynend, müste man Mores lehren) müste er Arm und Beine entzwey schlagen, trug man ihme, d[as] Juramentum odjer] cautio­nem iuratoriam, sich an niemand zu rächen, auf, welches er, nach vielen Disputiren, end­pich] auch ablegte, und darauf so wohl er, als auch sein Bedienter auf freyen Fuß gestehet wurde. Und diese Historie mit der so genandten Hferrn] Baron wehrte von 11. Uhr Mittags biß Abends um 6. Uhr. Wehrender dieser Zeit hat er sich vielmals sehr ungebärtig aufgefüh- ret, auch daß er sich des Affronts wegen höherer Orten beschweren müste, gemeldet. Man hat ihme aber gesagt: Ein solches sey ihme unverwehret, und der Rath würde es selbsten an den Hochlöb[liehen] Kaiserlichen] Hoffkriegsrath gelangen lassen, und vor die vielen Inso- lentien, so er alhier gemachet, Satisfaction verlangen. Der vermeynten Affront möchte er sich selbsten zuschreiben, weilen er mit seinem Decret nicht eher heraus gerucket, und zu- vorhero dem H[errn] Kriegs Com[m]issario von Thill es [nicht] produciret hatte. Indeßen ist die Anstalt gemacht word[en], daß die Wacht beym fordern Thor in d[er] Nacht dupliret werd[en] solle, Ich aber habe noch dieses etjlich] mal gerathen, man möchte d[en] obge­dachten Mousquetirer einige Tage über keine Schildwacht stehen lassen. [262:] 1735. den 22. April[is] Ist H[err] Baron v[on]898 Peterffy auf den bevorstehend[en] [!] Wahltag, des Nachts um 9. Uhr alhier angekom[m]en, und als königlicher] Wahl Com[m]issarius mit Trompeten und Paucken beneventiret wer hiernechst aber sam[m]t seiner Frfauen] Gemahlin, in dem Lacknerischen Hauß899 einquartiret worden. Den 24. dito Als an unserm ordentlichen] Wahltage ist erstermeldter H[err] Com[m]issarius selbst auf dem Rathhauß erschienen, und hat der Wahl beygewohnet. Bey welcher von Seiten E[iner] Efhrsamen] Gemeine praetendiret word[en], daß sothane Wahl durch Kugln beschehen möchte, welches aber d[er] H[err] Commissarius vor dieses <mal> nicht zugelassen, son­dern es muste die Votisation in d[er] Rathsstube clarä voce geschehen, bey d[er] Tafel stun­den außer dem Herrn St[adt]Schreiber Dobner in allen nur 2. Herren des Raths und 2. H[er- ren] Vormünder, und der H[err] Com[m]issarius saß dabey. Der Rath muste ausser der 898 A szó előtt kihagyott hely van, ami nem nemesek esetében a keresztnév számára marad ki. / Vor dem Wort steht eine Leerstelle, die bei Unadeligen für den Vornamen freigehalten wurde. 899 Fő tér 4. / Hauptplat£ 4. Dávid — Goda — Thirring, 2008. 148. 255

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