Házi Jenő emlékkönyv (Sopron, 1993)

Település — Társadalom — Politika — Kultúra (Források és tanulmányok Sopron város és megye történetéhez) - Gecsényi Lajos: Egy köznemesi család a XVII. században (A Falussyak)

Lajos Gecsényi: Eine Kleinadelige Familie im 17. Jahrhundert (Die Familie Falussy) Ab dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts ist der ungarische Adel einer fortdauern­den, von je her stärkeren äußeren Einwirkung ausgesetzt, in derer Folge seine Anzahl, Zusammensetzung und seine territoriale Niederlassung labil wurde, Schwankungen auf­wies und sich schließlich änderte. Einerseits verursachten die ständigen Kriegszustände einen bedeutenden Blutverlust, der zum Aussterben von Hunderten von Familien führte, oder andere zum endgültigen Verlassen ihrer Güter zwang. Andererseits wuchs allmäh­lich die Anzahl der Erhebungen in den Adelstand, die ohne Gutsschenkung erfolgten, durch die Anerkennung von Kriegsverdiensten, und aufgrund der Zufriedcnstellung der Nachwuchsanforderungen in den unleren und mittleren Posten der Magnatenhofhaltun­gen und Gutsverwaltungen, in denen nur Adelige dienten. Dem Aufstieg der neugebacke­nen Adeligen — neben anderen Faktoren — half auch oft jene Tatsache, falls die Mutter ein Abkomme einer Adclsfamilie war, sogebührte ihnen zum Unterschied von den Leibe­igenen der Agil Titel. Der in den Adelsstand erhobene Urahne der Familie Falussy (ursprünglicher Name Suppan) lebte mit seinen Geschwistern und Verwandten in den Komitaten Eisenburg (Vas) und Zala, und erhielt 1578 den Adelsbricf. Nach einigen Jahren wurde ihm von seinen Heren der Familie Bánffy von Alsólindva als ihren Hofbeamter ein kleines Pfand­gut zugeteilt. Die Mitglieder der zweiten und dritten Generation dienten zwar weiter bei Aristokraten, waren aber bemüht, ihreStellungmilder Hilfevon guten Heiratsverbindun­gen zu befestigen. In den 20-er Jahren des 17. Jahrhunderts verlegten sie ihren Wohnsitz aus Zala in das von Kämpfen besser geschützte Odenburg und dessen Umgebung, wo sie kleinere Landbesitze mit Herrenhöfen, Weinberge und Mühlanteile erwarben. Der Rep­räsentant der dritten Generation, Miklós Falussy war dank seine Mutter (geborene Hagy­mássy) und seiner Frau (geborene Sárkány, verwitwete Kisfaludy) ein Mitglied einer über großen Einfluß in der westtransdanubischen Komitaten verfügenden 25-30 Familien umfassenden Clans, weiters der erste Familiáris von Landesrichtcr Ferenc Nádasdy, sowie Vizegespan vom Komitat Eisenburg und Reichstagabgesandte des Komitals Oden­burg. Seine Lebenshaltung, seinegesellschaftlichen und Repräscntationsverpflich tu ngen banden ihn zum vornehmen Mitteladel, aber die Einkünfte seiner zergliederten Güter deckten seine Ausgaben kaum. Daraufweisen die fortdauernd größer werdenden Sum­men seiner gelegentlichen Krediten und die immer vom neuen verschobenen Rückzah­lungen. Seine Schwester stattete er mit einer aus Schmuckslücken und Bargeld bestehen­den reichen Mitgift aus, und ließ sie mit einem Mitglied der zum kroatischen Standesadel gehörigen Patachich Familie verheiraten. Seinen Sohn ließ er bei den Ödenburger Jesui­ten, später im Wiener Pazmaneum und an der Universität lehren. Nach seinem Tod hin­terließer aber fast 25.000 Ft Schulden. Die für seinen Sohn aufleuchtende Möglichkeiten — Dienst am Hof von Herzog Pál Esterházy, die Heirat mit der Tochter des schlagartig reich gewordenen György Széchenyi — wurden mit dem frühen Tod des jungen László Falussy zunichte gemacht. Dies führte auch zum Aussterben dieses Zweigs der Familie.

Next

/
Thumbnails
Contents