Zsidósors Délkelet-Dunántúlon a XVIII. századtól a holocaustig (Kaposvár, 1994)
Szili Ferenc: Somogy megye második világháborús zsidó áldozatainak községsoros névjegyzéke és főbb adatai
JUDENSCHICKSAL IN SÜDOST—TRANSDANUBIEN Nag)>, Pál: Das Judentum des Komitats Somogy zur Zeit von Maria Theresia Die Juden sind spät ins Komitat Somogy gezogen. Eine größere Migration begann in den 1740-er Jahren aus Rohonc. Ihre ersten bedeutenden Gemeinden entstanden in Marcali und Büssü, später wurden Tab, Toponár, Szil und Szigetvár zu ihren wichtigsten Zentren. Die zwei anderen Quellen der Migration: In dem ersten Teil der 1750-er Jahre das Komitat Baranya, ab den 1770-er Jahren Mähren. Die Zahl derjuden war 1783 nicht einmal 1% der Gesamtbevölkerung, ihre funktionelle Bedeutung übertraf aber vielfach ihr demographisches Verhältnis. Der traditionell patriarchalischen Struktur der feudalen Gesellschaft entgegen vertraten sie profitorientierte bürgerliche Werte, während sie selbst - im Vergleich zu dem Judentum der entwickelteren Regionen Ungarns - ländliche, ärmliche Gemeinden bildeten. Für eine kurze Zeit bot das Pottaschenbrennen für sie eine Ausbruchsmöglichkeit, sie wurden doch durch die Exportverbotmaßnahmen von Maria Theresia auf neue Zwangslaufbahn getrieben. Ihre Lage wurde durch die Systematica Gentis Judaicae Regulatio allgemein geregelt, ein neuer Entwicklungsabschnitt wurde in dem Leben derjuden in Somogy eröffnet. Szilágyi, Mihály: Die Entstehung vonjudengemeinschaften in Tolna im XVIII. Jahrhundert In Tolna entstanden die ersten Judengemeinschaften in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Bonyhád und Paks, sie wanderten aus den Provinzen von Böhmen, Mähren und Polen ein. In kurzer Zeit spielten sie eine unentbehrliche Rolle im Wirtschaftsleben. Der Autor berührt in seiner Studie auch die Autonomie und das Religionsleben der Judengemeinschaften. Er schildert auch die Hierarchie der Judengemeinschaften, die Rolle der Rabbis in der Zusammenhaltung der Gemeinschaft. Bonyhád, das Zentrum derjuden im Kreis Völgység war ein Wirtschaftzentrum von regionaler Bedeutung, hier kam es zu einer Arbeitsverteilung zwischen den jüdischen Einsiedlern und den Deutschen. In dem zeitgenössischen Bericht des Pfarrers von Bonyhád, Antal Egyed gibt es interessante Einzelheiten von der Lebensweise und dem Religionsleben desjudentums im Komitat. Szili, Ferenc. Die Handelstätigkeit derjuden in der Schomodei zur Zeit des Spätfeudalismus. Obwohl der Autor die Handelstätigkeit der Juden studiert, beschreibt er auch ihre demographischen, sozialen und kulturellen Verhältnisse. Das Judentum war an der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft, an der primären Kapitalanhäufung aktiv beteiligt. Ab dem letzten Drittel des XVTII. Jahrhunderts wurde auch im Handel eine neue Epoche eröffnet. Die griechischen Händler verloren ihre Hegemonie und sie wurden aus dem Handel verdrängt. Die Anpassungsfähigkeit desjudentums übertraf die der Griechen. Die Hausiererei wurde von ihnen betrieben, aber sie waren sowohl an den lokalen als auch an den Landesmessen beteiligt. Durch den Ankaufhandel stiegen die Reicheren auch in den Außenhandel ein. Das erworbene Kapital haben sie nicht in Immobilien sondern in Unternehmen investiert. Letzten Endes haben sie gerade durch die Anhäufung des Handelskapitals bei der kapitalistischen Umgestaltung der Wirtschaftsstruktur und der ungarischen feudalen Gesellschaft eine bestimmende Rolle gespielt. Rozsos, István: Mór Kaposi (1837-1902) In der Studie schildert der Autor die Laufbahn eines gelehrten Arztes, Mór Kaposi (Kohn). In dem Judenlexikon von 1929 hieß es: Tn seinem Beruf, in der Hautkunde galt er als eine der bekanntester Autoritäten der Welt, die von ihm geschaffene Schule fand Nachfolge in aller Welt.’ Er entdeckte eine seltene Art des Hautkrebs, das Sarkom von Kaposi. Als Schulgründer hatte er in seiner Zeit eine bestimmende Wirkung auf die Entwicklung der Hautkunde in der ganzen Welt. Sein Andenken wird vor allem in Österreich gepflegt, wo er gelebt und gewirkt hat, seine wissenschaftliche Arbeit wird aber auch in seiner Heimat, in Ungarn geschätzt und gewürdigt. Das Komitatskrankenhaus in Kaposvár wurde nach ihm benannt. Bősze, Sándor: Antisemitische Unruhen in Somogy im Jahre 1883. Der Autor schildert die Gewaltwelle in dem von Juden prozentuell am dichtesten bewohnten Komitat Süd-Transdanubiens, zur Zeit der antisemitischen Landesunruhen nach dem Prozeß von Tiszaeszlár. In der Einleitung tut er den allgemeinen Hintergrund der Ereignisse, die Geburt des politischen 313