1100 Jahre österreichische und europäische Geschichte in Urkunden und Dokumenten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1949)
1100 Jahre österreichische und Europäische Geschichte - Einleitung
von Loyola, der Begründer des Jesuitenordens (41), der Augsburger Religionsfriede (43), Maria Stuart (44), Wallensteins Ermordung (48) und der Westfälische Friede von 1648 (49); die Erwerbungen des Hauses Habsburg im Westen und im Süden Europas führen zu den kriegerischen Auseinandersetzungen mit Frankreich (39), und im Osten beginnen um diese Zeit die Türkenkriege, die sich bis zu Ende des 18. Jahrhunderts hinziehen und mit dem Siege Österreichs enden (37, 42, 45, 47, 50, 54). Im Zusammenhang und als Folge des Aussterbens des habsburgischen Hauses entwickeln sich dann seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts der spanische Erbfolgekrieg (53) und die Quadrupelallianz (55), die Pragmatische Sanktion (52) sowie der polnische Thronfolgekrieg (57), die schlesischen Kriege (58) und die Belehnung Franz Stefans von Lothringen, des Gemahls der Maria Theresia, mit dem durch das Erlöschen des Hauses Medici erledigten Großherzogtum Toskana (56). Briefe Peters des Großen (51), Eugens von Savoyen (54), der Kaiserin Maria Theresia und ihrer Tochter, der Königin Maria Antoinette von Frankreich (61), der Madame de Pompadour (60) und der Kaiserin Katharina von Rußland (65), sowie das Testament Kaiser Josefs II. (64) machen uns mit bedeutenden Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts bekannt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgen die Teilungen Polens (62) und die letzte Auseinandersetzung zwischen Maria Theresia und Friedrich II. von Preußen (63). Sodann gelangen wir zu Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts in das Zeitalter der napo- leonischen Kriege und deren Folgeerscheinungen: die erste Koalition (67), der Friede von Campo-Formio (69), die Konstituierung des österreichischen Kaisertums (70) und die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches (72), die Friedensschlüsse zu Preßburg (71) und Wien (73), die Abdankung Napoleons (75), der Wiener Kongreß und die Neuordnung Europas (76), die Heilige Allianz (77) und die Karlsbader Beschlüsse (78). Sozial-und kulturgeschichtlich bedeutsam sind die Aufhebung der Leibeigenschaft durch Kaiser Josef II. (66), die Denkschrift über die Zensur in Österreich (81) und der Antrag Kudlichs über die Aufhebung des Untertänigkeitsverhältnisses (82). Persönlichkeiten der Wissenschaft, der Dichtung und der Kunst lernen wir kennen in Briefen von Adam Riese, Tycho de Brahe, Johannes Kepler, Josef Haydn, Ludwig van Beethoven, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt und Franz Grillparzer (40, 46, 68, 79). Der Schlußteil des Werkes endlich führt uns in die Zeit des Jahres 1848 und der folgenden Jahrzehnte: Der Thronverzicht Kaiser Ferdinands I. und die Thronbesteigung des Kaisers Franz Joseph I. (83), das österreichische Konkordat von 1855 (84), der Krimkrieg (86), die deutsche und die italienische Politik und das Ausscheiden Österreichs aus Deutschland und Italien (87, 89, 90, 91, 92, 93, 94), die österreichischen Verfassungsreformen, Oktoberdiplom, Februarpatent und der ungarische Ausgleich (88, 95), das Dreikaiserbündnis (96), der Berliner Kongreß und die Okkupation von Bosnien (97, 98), der Dreibund (99) und die Entlassung Bismarcks (100). ❖ * * Die Anordnung des Werkes ist in folgender Weise getroffen: Jede Tafel ist fortlaufend numeriert und gibt die Datierung und in kurzen Schlag Worten den Inhalt. Der Textteil enthält zu jeder Tafel die Transkription nebst kurzem erläuterndem Text in folgender Form: An der Spitze steht jeweils die laufende Nummer sowie das Datum und eine kurze Inhaltsangabe (Kopfregest); sodann folgen die Angaben über die Art und die Form der Überlieferung: Original, Konzept, Drucke, Regesten usw.; hinsichtlich der Drucke wurde nicht Vollständigkeit angestrebt, wir haben uns vielmehr begnügt, einige wichtige, u. zw. womöglich die besten und neuesten Drucke zu verzeichnen. Die anschließenden erläuternden Vorbemerkungen sind im allgemeinen nicht für den eigentlichen Fachmann bestimmt, sondern sie wollen dem interessierten Laien die für das Verständnis der betreffenden Urkunde nötigen Erklärungen bieten und ihm die damit im Zusammenhang stehenden geschichtlichen Vorgänge und Ereignisse kurz ins Gedächtnis zurückrufen; diesen Vorbemerkungen wurden, ohne daß im allgemeinen besondere Zitate angebracht werden, folgende Werke zugrunde gelegt: Alfons Huber-Oswald Redlich, Geschichte Österreichs; Huber- Dopsch, Österreichische Reichsgeschichte; Gebhardts Handbuch der Deutschen Geschichte; Richard Charmatz, Österreichs innere Geschichte; Richard Charmatz, Geschichte der auswärtigen Politik Österreichs; Aloys Schulte, Der deutsche Staat; Hugo Hantsch, Geschichte Österreichs ö- Die Transkriptionen verfolgen den Zweck, einen gut lesbaren und verständlichen Text zu bieten; es wurde daher nicht die Form der paläographischen, d.h. der möglichst originalgetreuen, sondern die der druckfertigen Abschrift gewählt; bei dieser Form werden die Groß- und Kleinbuchstaben sowie die Interpunktionen nicht entsprechend dem Original, sondern nach modernen Grundsätzen verwendet, die Wiedergabe gewisser Buchstaben wie u und v, langes und rundes s usw. wird normalisiert und die abgekürzten Worte und Silben werden aufgelöst. Zur Erleichterung der Lektüre werden die einzelnen Zeilen durch Striche kenntlich gemacht. Die Transkriptionen geben selbstverständlich jeweils nur den in der dazugehörigen Tafel abgebildeten Text; dies hat nun bei Urkunden in Buchform, bei denen jeweils nur 1—2 Seiten abgebildet werden können, den Nachteil, daß lediglich ein oft nur sehr kleines Bruchstück aus dem Gesamtdokument wiedergegeben J) Die vollen Titel dieser Werke siehe im Literaturverzeichnis.