Alphons Freiherr v. Wrede: Geschichte der K. u. K. Wehrmacht 6 (1909)
Leibgarden - Älteste Leibgarden. a) Trabanten und Harschiere
wache, Hof-Leib-Garden-Arcieren, kurzweg "Hartschier-Garde" genannt, versah ihren Dienst in Wien und anderen Residenzen zu Ruß, während sie den Kaiser auf Reisen zu Pferd hegleitete. Die Hartschiere waren wie die Edelknaben gekleidet ^ und zum p) Teil mit Cousen , zum Teil mit Hellebarden bewaffnet. Die Hartschier-Gardisten hatten keine besondere Rangstellung, jedoch wurden hiezu nur altgediente, distinguierte Personen adeliger -und bürgerlicher Abkunft ausgewählt und in den Ritter- stand erhoben. Diese Garde genoß im Anfänge ein sehr hohes Ansehen, da sie verschiedene Vorrechte besaß; als dieselbe später jedoch durch Werbungen aus Bürgern und Gewerbsleuten ergänzt wurde, verlor sie ihren exklusiven Charakter und mit dem Wegfall mancher mit den Zeitverhältnissen nicht in Einklang zu bringenden Ehren-Vorrechte verringerte sich auch das militärische Ansehen dieser Garde. Eine Verordnung aus dem Jahre 1726 illustriert die in jener Zeit bestehenden Verhältnisse, denn mit derselben wurden den Garden verboten, Geschäfte handwerksmäßig zu betreiben. Jedoch nach einem seit den ältesten Zeiten bestehenden Privilegium durfte jeder Mann der Garde in seinem Quartier Wein oder Bier Schänken oder dieses Recht an irgend jemanden gegen Entgelt abtreten ~>\ 1 2 3 1) Dreifärbig: weiß, schwarz und rot. 2) Eine gerade, sensenartige Klinge auf einem Schaft. 3) Da sich aber die bürgerlichen Gastwirte V/iens hiedurch beeinträchtigt fühlten, so zahlte die Stadt mit Zustimmung des Hofes jedem Mann jährlich 60 Gulden "Zapfengeld" als Privilegiums-Ablösung. 10