Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)
I. Theil. Die militär-geistliche Hierarchie und die Militär-Seelsorge vor der Errichtung des Apostolischen Feld-Vicariates - 2. Capitel. Die militär-geistliche Hierarchie
t) Bischof Fastroyd scheint jedoch diese Würde nicht lange innegehabt zu haben, wie dies auch aus dem Berichte des nachmaligen General-Vicars Marenzi zu ersehen ist. Die Eegiments-Kapläne blieben sich demnach selbst überlassen. Erst im Jahre 1634 wurde Georg Hammer, Weihbischof zu Magdeburg, zum General-Vicar der Armee bestellt1). Ihm folgte am 6. Juni 1639 Anton Marenzi, Bischof von Pedena (Ortschaft in Istrien)* 2 3), wie dies auch einem Berichte des Generals Tilly vom 23. August 1639 zu entnehmen ist8). In demselben Jahre bat General-Yicar Marenzi um einen sechswöchentlichen Urlaub, »um auf sein Bisthum verreisen zu können, und dass ihm seine General-Vicariats-Besoldung vom Tage seiner Bedienung solle anfangen und passiert werden4)«. Weiters berichtete derselbe, dass er bei der »Hauptarmada« mit sechs Káplánén wieder eingerückt sei5). In seinem »Memoriale ad Serenissimum archiducem Leopoldum Guilielmum archiducem austriacum et totius exercitus generalissimum a Vicario generali« aus dem Jahre 1641 schreibt General-Vicar Marenzi, dass er große Unordnung bei den Feldkaplänen gefunden habe, und dass auch das sittlich-religiöse Leben bei der Armee tief gesunken sei. Die Ursache dieses Umstandes wäre — schreibt Bischof Marenzi — in dem Umstande zu suchen, dass sehr lange Zeit kein General-Vicar für die Armee bestellt war6). In demselben Memoriale stellt er zur Sanierung der Übelstände seine Anträge, welche er bald nachher effectuierte *) Krgs.-Arch., Feldacten 7—58 ex 1634. 2) Krgs.-Arch. Bestallung 1315 ex 1639. 3) Hofkrgs.-Prot. Kg. S. 349 ex 1639. 4) Hofkrgs.-Prot. Kg. S. 349 ex 1639. ®) Hofkrgs.-Prot. Rg..S. 637 ex 1639. 6) Krgs.-Arch. K.-A. IV, 4 ex 1640. — 19 — 2*