Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)
I. Theil. Die militär-geistliche Hierarchie und die Militär-Seelsorge vor der Errichtung des Apostolischen Feld-Vicariates - 1. Capitel. Gottesdienst und kirchliche Feierlichkeiten im Heere während des 17. und 18. Jahrhunderts
16 haftes Geplänkel der Yortruppen begrüßte am 18. Juni 1757 die ersten Strahlen der Sonne; sie beleuchtete das auf den Knien liegende Regiment, welchem im Sinne des Regulaments der Regiments-Kaplan die General-Absolution ertheilte.« Auch Dankgebete wurden stets nach einem errungenen Siege von der Armee im Felde verrichtet. So ersehen wir schon aus dem Türkenkriege 1664, dass am 2. August auf dem Schlachtfeld ein öffentliches Dankgebet für den errungenen Sieg bei Magersdorf (St. Gotthard) dargebracht wurde. »Am folgenden Morgen (2. August) — schreibt Feldmarschall Graf Montecuccoli in seinem Werke: Vom Kriege mit den Türken in Ungarn — wurde ein feierliches Dankgebet dem Geber aller Siege gebracht, dessen Barmherzigkeit durch unsere Gelübde und noch mehr durch die Vermittlung der seligsten Jungfrau angerufen und durch unsere Frömmigkeit gerührt, unsere Gemüther mit Vertrauen gestärkt, unsere Armee mit Kraft erfüllt und die Türken entscheidend geschlagen hatte 1).« Eine Kapelle steht noch heute an der Stelle, wo das Dankopfer gebracht wurde und die Gebeine der Gefallenen eine würdige Ruhestätte fanden. Ein imposantes Te Deum wurde am 21. Juni 1757 bei Krichnau in Böhmen zur Feier des am 18. Juni errungenen Sieges der österreichischen über die preussische Armee abgehalten. Während die Musik ertönte, vereinigten sich unter dem dreimaligen Lauffeuer Res Kleingewehres und dem Donner von 142 Geschützen die Dankgebete der Soldaten mit jenen der Bevölkerung der ganzen Monarchie. ’) Y e 11 z e, Ausgewählte Schriften Montecuccolis II, Wien 1899 S. 439.