Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)

II. Theil. Die militär-geistliche Hierarchie und die Militär-Seelsorge nach der Errichtung des Apostolischen Feld-Vicariates - 3. Capitel. Die Militär-Seelsorge

179 und genießen wolle, wenn ihm das Alter oder die geschwächten Kräfte das Vermögen benehmen, sich selbst in Zukunft etwas zu verdienen. Da nun diese Zukunft den Feldkaplänen bisher nun nichts anderes vorstellen konnte, als die traurigsten Bilder der Noth und des Elends, wie könnte man sich wohl versprechen, für diese Stelle Leute von Verdiensten und von besonderen Eigenschaften zu finden? Ein Welt­priester, den die anhaltenden Arbeiten gebrochen haben, oder das hohe Alter zu ferneren Diensten unfähig machte, war gezwungen, seine Zuflucht zu einem Invalidenhause zu nehmen und dort seine unseligen Tage zu schließen. Die Ordensgeistlichen wurden schlechterdings in ihre Klöster zurückgeschickt, wo sie dasselbe Schicksal erwartete.« Dieser Vortrag hatte die »Clementissimae resolutiones caesareae« vom 25. August 1775 zur Folge, mit welchen den Feldkaplänen Pensionen ab aerario bewilligt wurden. »Jenen Ordensgeistlichen,« lauten die Clementissimae resolutiones, »welche durch 15 Jahre alsFeldkapläne bei einem Regimenté oder in einem Militär-Spitale ununterbrochen nützliche Dienste geleistet haben, verwilligen Wir, wenn sie sich nach Verlauf dieser 15 Jahre in ihren Orden zurück­begeben wollen, eine Belohnung von jährlichen 100 fl. Den dermalen annoch befindlichen weltgeistlichen Káplánén hingegen wollen Wir, wenn sie 15 Jahre ununter­brochen bei einem Regiment oder Militär-Spital gut gedient und sich sodann wegbegeben wollen, oder wenn sie wegen einer durch die Dienstverrichtung sich zugezogenen Un­tauglichkeit austreten müssen, eine Pension von jährlichen 150 fl. ad dies vitae hiemit aus dem Militär-Arario zugedacht haben.« Also ein nach löjähriger Dienstzeit zur ferneren Dienst­leistung unfähig gewordener Feldkaplan, oder wenn er 12*

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