Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)
Gruppe 10: Verkehr (Maria Winkelbauer) - Kommission für die Aufteilung des rollenden Eisenbahnmaterials der österreichisch-ungarischen Monarchie (Fahrparkaufteilungskommission)
Bestandsgruppe 10 Archiv der Republik Die Botschafterkonferenz regelte in einer Entschließung vom 16. Mai 1923 die endgültige Organisation der eingesetzten Kommission für die Aufteilung des Fahrparks. Mitglieder waren nur mehr Vertreter aus Österreich, Ungarn, Italien, Polen, Rumänien, Jugoslawien und der Tschechoslowakei. Die Kosten dieser Kommission mußten im Verhältnis des jedem dieser Staaten zufallenden Anteils an den Gleislängen der ehemaligen Monarchie, einschließlich der Nebengleise, getragen werden (Botschafterkonferenz, ZI. 27.997/9/1923, liegt bei: AdR, FAK, K 1/Stk. 13). In ihrer letzten Sitzung am 23./24. Februar 1928 beschloß die Fahrparkaufteilungskommission, die Botschafterkonferenz unter dem Hinweis darauf, daß sie die ihr gestellten Aufgaben erfüllt zu haben glaubte, zu bitten, die Auflösung der Kommission zu veranlassen (AdR, BMfHuV/VS, ZI. 41.827/1932 liegt bei: BMfHuV/VS, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, ZI. 41.439/1938). Die Botschafterkonferenz beschloß aber erst in ihrer Sitzung am 20. Mai 1932 mit Resolution C.A. 327 bis/II/im Pkt. 2 die Auflösung der Fahrparkaufteilungskommission mit diesem Tag (AdR, BMfHuV/VS, ZI. 42.885/1932 liegt bei: BMfHuV/VS, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, ZI. 41.439/1938). In der Schlußsitzung der Kommission am 27./28. März 1933 wurde im Pkt. la festgelegt, das auf die Wagenzählung 1920 bezughabende Material der Altpapierverwertung zuzuführen, was auch anschließend sofort durchgeführt wurde. Der Teil des Archivs der Kommission, der sich auf die Tätigkeit des Komitees bezog, das für die Durchführung des Portorose-Abkommens Nr. 10 bestellt war, sollte nach Prag überstellt werden (Pkt. lb). Das Bundesministerium für Handel und Verkehr wurde gleichzeitig ersucht, für die Erhaltung des anderen Materials zu sorgen (Pkt. Id). Allen Teilnehmerstaaten wurde die uneingeschränkte Benützung des Gesamtbestandes zugesichert. Im März 1934 wurden die Bestände der Fahrparkaufteilungskommission aus den Räumlichkeiten des Bundesministeriums für Handel und Verkehr in das Archiv für Verkehrswesen zur Aufbewahrung übertragen. Darunter befanden sich auch die Unterlagen, die eigentlich nach Prag hätten abgegeben werden sollen (AdR, BMfHuV/ VS, ZI. 36.755/1934 liegt bei: BMfHuV/VS, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, ZI. 41.439/1938). Da sich trotz mehrmaliger Urgenz kein Vertreter des tschechoslowakischen Eisenbahnministeriums in Wien zur Sichtung, Skartierung und anschließenden Überführung dieses Materials nach Prag eingefunden hatte, wurden die Unterlagen im Frühjahr 1938 von der Abteilung 18 des Bundesministeriums für Handel und Verkehr skartiert (AdR, BMfHuV/VS, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, ZI. 41.439/1938). Bestandsbeschreibung: In den fünf Mappen befinden sich die Abschriften verschiedener Protokolle und Korrespondenzen des Generalsekretariats der Aufteilungskommission vom Zeitraum 1. Oktober 1920 bis 30. Juli 1928. Die Kartons beinhalten u. a. verschiedene zwischenstaatliche Abkommen, Korrespondenzen mit der Botschafterkonferenz, Sitzungsprotokolle, eine Sammlung von Beschlüssen, summarischeDarstellungen des Besitzstandes, Anspruchsverzeichnisse, Wagenparkübersichten, Umnumerierungsverzeichnisse und Aufteilungslisten. 594