Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)
Gruppe 06: Finanzen (Hubert Steiner) - Bundesministerium für Finanzen
Bestandsgruppe 06 Archiv der Repubuk der leitenden Beamten des Institutes, Angestellten Versorgungsmaßnahmen, allfällige Zweigniederlassungen und Berichte des Nachrichtendienstes.- Revisionsakten von Aktienbanken sind in alphabetischer Ordnung in der Abteilung III zusammengefaßt.- Die Abteilung IV widmete sich den Privatbankunternehmungen. Die in dieser Abteilung bewahrten Materialien, welche nach den Namen der einzelnen Privatbankiers geordnet sind, umfassen in verschiedenem Umfang die Fragebögen für Privatbankuntemehmungen mit den entsprechenden Beantwortungen, die Bilanzen der betreffenden Institute und Zuschriften des Nachrichtendienstes mit Erhebungsberichten und Revisionsprotokollen, Anzeigen der Wirtschaftspolizei und auch der Staatsanwaltschaft, Notizen der Polizeidirektion, Revisionsberichte von Amtswegen, Firmenlöschungen und Firmenänderungen, Liquidationen sowie Konzessionslöschungen und Konzessionsbewilligungen.- Die Abteilung V erfaßte Zeitungsausschnitte über banktechnische Angelegenheiten, während die- Abteilung VI verschiedene Angelegenheiten der Bankkommission und Entwürfe zu Banken betreffende Gesetze und Aktienkurse beinhaltet. Dieser Bestand bietet aufgrund seiner Überschaubarkeit dem Forscher die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit einen hervorragenden Überblick über das Bankenwesen in den 20er Jahren zu erlangen, zumal das Aktenmaterial großen Skalierungen ausgesetz war. Die Akten sind gemäß den geltenden Vorschriften des Österreichischen Staatsarchivs für die Forschung frei zugänglich. Bestandsgeschichte: Am 15. März 1927 wurde vom damaligen Bundeskanzler Dr. Ignaz Seipel die Frage der künftigen Bewahrung der Bestände der Bankkommission zu Gunsten des Bundesministeriums für Finanzen entschieden. Vom 7. bis 20. April 1927 erfolgte dann die Übernahme der Akten sowie des Buch- und Zeitschriftenmaterials durch das Archiv und die Bibliothek des genannten Ministeriums. Dokumentiert ist dieser Transfer durch einen Akt, der sich im Bestand des Präsidiums des Bundesministeriums für Finanzen befindet (AdR, BMfF/Präs, ZI. 227-Präs/1927). Nachdem das Finanz- und Hofkammerarchiv nach dem 2. Weltkrieg aus dem Verband des Bundesministeriums für Finanzen ausgegliedert wurde, gelangte das Material als Teil der Bestände des Österreichischen Staatsarchivs wieder zurück an das Bundeskanzleramt und wurde vom Finanz- und Hofkammerarchiv am Beginn des Jahres 1987 dem Archiv der Republik zur weiteren Betreuung und Verwahrung übergeben. Findmittel: Archivbehelf Zitat: Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik (=ÖStA/AdR), Bundesministerium für Finanzen/Bankkommission (=BMfF/BK), Kartonnummer, Zahl!Jahr. 410