Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)
Gruppe 01: Michaela Follner: Auswärtige Angelegenheiten - Bundesministerium für Äußeres
Bestandsgruppe 01 Archiv der Repu buk 01R304/1 Bundesministeriuin für Äußeres Friedensdelegation St. Germain 1918 - 1919 25 Kartons Provenienz(en): Staatsamt des Äußern 1918 - 1919 Bestandsschwerpunkt(e): Anleihe - Anschluß - Archive - Armee - Ausnahmezustand - Ausweisungen - Bandenwesen - Banken - Blockade - Denkschriften - Deutschböhmen - Drau - Eingaben - Eisenbahnen - Entente - Finanzen - Flotte - Gebietsfragen - Gewaltmaßnahmen - Gewerbe - Gewerkschaften - Grenzen - Häfen - Handelspolitik - Hochschulen- Innenpolitik - Kammern - Kärnten - Kriegsschuldfrage - Kunst - Kunstschätze - Laun- Liquidation - Luftfahrt - Militär - Minderheitenschutz - Monarchie - Ödenburger Frage - Presse - Propaganda - Proteste - Reparationen - Resolutionen - Schiffahrt - Sudetenland - Südslavien - Südsteiermark - Sukzessionsstaaten - Tirol - Verbände - Vereine - Verkehrswesen - Vermögensbeschlagnahme - Volksabstimmung - Vorarlberg - Waffenstillstandskommission - Währung - Wasserwege - Zivilinternierte Rechtsgrundlagen: Am 2. Mai 1919 übermittelte der französische Gesandte in Wien, Henri Allizé, dem Staatssekretär für Äußeres die Einladung des Obersten Rates der alliierten und assoziierten Mächte, eine deutschösterreichische Delegation nach St. Germain enLaye zur Prüfung der Friedensbedingungen zu entsenden. Die Konstitutionierende Nationalversammlung faßte am 8. Mai 1919 den Beschluß, Dr. Karl Renner als bevollmächtigten Vertreter Deutschösterreichs zu entsenden. Der christlichsoziale Abgeordnete Dr. Alfred Gürtler und der deutschnationale Abgeordnete Dr. Ernst Schönbauer wurden ihm zur Seite gestellt. Außerdem wurde die Delegation durch eine Reihe von Hilfskräften, durchwegs höhere Beamte der Staatsämter, Universitätsprofessoren und Politiker, ergänzt. Der Delegation waren weiters sechs Vertreter der Presse sowie das erforderliche Hilfspersonal beigegeben. Die Zusammensetzung der Delegation war mitdem Vorbehalterfolgt,erforderlichenfalls im Laufe der Arbeiten nachträglich neue Arbeitskräfte nach St. Germain berufen zu können, andererseits Delegationsmitglieder nach Vollendung ihrer Arbeiten nach Hause zurückschicken zu können. Tatsächlich haben auch später Veränderungen in der Zusammensetzung der Delegation stattgefunden. Am 14. Mai 1919 um 18.00 Uhr traf der Sonderzug in St. Germain ein und die Delegation nahm trotz schwerer Hürden ihre Arbeit auf. Die endgültigen Friedensbedingungen wurden am 2. September 1919 um 17.00 Uhr der östereichischen Delegation überreicht. Nachdem Renner den Entwurf der Nationalversammlung vorgelegt hatte und letzte 12