Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)

GRUPPE 05: HANDEL/WIRTSCHAFT/BAUTEN (Dieter Lautner) - Österreichische Werke Gemeinwirtschaftliche Anstalt

Bestandsgruppe 05 Archiv der Repubuk 05R116/1 Österreichische Werke Gemeinwirtschaftliche Anstalt 1926 - 1936 25 Kartons Provenienz(en): Österreichische Werke Gemeinwirtschaftliche Anstalt 1926 - 1936 Bestandsschwerpunkt(e): Beteiligung an gemein- und gemischtwirtschaftlichen Unternehmungen - Eisen- und Metallwaren - Erwerbung von Fabrikations- und Handelsunternehmungen - Erzeu­gung - gewerbliche und industrielle Produkte aller Art - Holzwaren - Maschinen - Pachtangelegenheiten - Patente - Rohstoffgewinnung - Verkauf - Verwertung Rechtsgrundlagen: Der österreichische Staat errichtete im Jahr 1921 unter der Firma "Österreichische Werke Gemeinwirtschaftliche Anstalt" eine gemeinwirtschaftliche Anstalt im Sinne des Gesetzes vom 29. Juli 1919 (StGBl. Nr. 389/1919), welche die Aufgabe hatte, die Industriewerke Arsenal zu erwerben und weiterzubetreiben sowie bei der Verwertung der Wöllersdorfer Werke, der Industriewerke Fischamend, der Wörther Werke und der Industriewerke Klosterneuburg mitzu wirken (AdR, BMfHuV/Präs, Bundesministerium für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten/Präsidium, ZI. 861/1921). Die Organe der Anstalt waren die Anstaltsversammlung, die Geschäftsleitung und der Überwachungsausschuß, wobei in der Anstaltsversammlung unter den 25 Mitgliedern acht Vertreter des Staates (vierdes Handelsministeriums, drei des Finanzministeriums und einer der Staatskommission für Sozialisierung) waren und der Vorsitzende vom Handelsminister ernannt wurde. Der Überwachungsausschuß bestand aus drei Mitglie­dern, je einem des Handels-, des Finanz- und des Sozialministeriums. Für die Beteiligung des Bundes war weniger der Gedanke maßgebend, daß sich der Bund eine Kapitalsbeteiligung sicherte, als vielmehr die Absicht, die Gütererzeugung zu fördern, bestehende Industrien zu stützen und zu erhalten, neue zu schaffen und damit auch Arbeitsplätze zu gewährleisten. Das Interesse des Bundes war somit kein vorwiegend finanzielles, sondern ein wirtschaftliches, was dazu führte, daß naturge­mäß das Bundesministerium für Handel und Verkehr als wirtschaftspolitische Ressort­stelle in der Anstaltsversammlung führend war. In den Jahren vor 1927 hatte sich jedoch im Zuge der Weiterentwicklung der Betriebe, die größtenteils infolge der Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse stillgelegt und notleidend wurden, der Zustand ergeben, daß die staatsfinanziellen Interessen des Bundes gegenüber den wirtschaftlichen immer mehr in den Vordergrund treten mußten, was auch der Grund dafür war, daß das Bundesministerium für Handel und Verkehr seine Delegierten aus den Verwaltungskörpern liquidierender Unternehmun­gen und Anstalten, wozu auch die Österreichischen Werke Arsenal zu zählen waren, im Jahr 1927 zurückzog (AdR, BMfHuV/Allgemein, ZI. 65.828/1927). 350

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