Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)
Gruppe 04: Inneres/Justiz (Rudolf Jerabek’, Heinz Placz) - Bundeskanzleramt
Bestandsgruppe 04 Archiv der Republik 04R386/1 Bundeskanzleramt Heimatdienst 1933 - 1938 14 Kartons Provenienz(en): Bundeskommissär für Heimatdienst 1933 - 1934 Bundeskanzleramt, Bundeskommissär für Heimatdienst 1934 - 1938 Bestandsschwerpunkt(e): Aufklärung - Ausstellungen - Budget - Flugzettel - Heimatschutz - Heimwehr - Korrespondenz - KPÖ - Mitteilungsblätter - Nationalsozialisten - Presse - Propaganda - Protokolle - Publikationen - Werbung - Wochenkorrespondenz - Zeitungsausschnitte (1934/35) - Zeitungsschau Rechtsgrundlagen: Mit Ministerratsbeschluß vom 4. April 1933 (AdR, MRP1, Nr. 864) wurde ein Kuratorium für den österreichischen Heimatdienst errichtet. Den Vorsitz führte vorerst der Justizminister Dr. Kurt Schuschnigg, später übernahm ein Ministerkomitee diese Funktion, wobei dieses durch den Gesandten Eduard Ludwig vertreten wurde. Mit 12. November 1933 übernahm der Sicherheitsdirektor Dr. Steidle diese Funktion. Durch Ministerratsbeschluß vom 11. Juli 1934 wurde der Generalstabsoberst d.R. Walter Adam zum Bundeskommissär für den Heimatdienst bestellt (AdR, BKA/Präs, PA, Adam Walter, ZI. 22.321/1934). Durch Entschließung des Bundeskanzlers (AdR, BKA/Präs, PA1, Walter Adam, ZI. 22.468/1934) vom 29. September 1934 wurde der Bundeskommissär Walter Adam am 11. Oktober 1934 in das Bundeskanzleramt übernommen und ein Referat für den Heimatdienst geschaffen. Dies war der Beginn der Tätigkeit des Bundeskommissärs für den Heimatdienst im Bundeskanzleramt. Als Zeichen hierfür wurden jene Medien reformiert, die für die Propaganda- und Aufklärungsarbeit wichtig waren. Dies betraf besonders die Wiener Zeitung, den Nachrichtendienst der amtlichen Nachrichtenstelle und die RAVAG (Rundfunk). Nach außen wirkte der Heimatdienst durch seine Propaganda- und Aufklärungsarbeit bei Ausstellungen, durch die Medien, auf Plakaten und Flugzetteln und ebenfalls durch Wochenschauen und Lehrfilme. Eingestellt wurde die Tätigkeit des Heimatdiestes nach dem Anschluß 1938. Bestandsbeschreibung: Walter Adam, geboren am 6. Jänner 1886 in Klagenfurt, Offizierslaufbahn, 1903 Fähnrich, dann Kriegsschule, 1912 dem Generalstab zugeteilt, 1914 zum Generalstabshauptmann ernannt, fortan im k. u. k. Kriegsministerium tätig, später von der deutschösterreichischen Wehrmacht übernommen. 1924 als Generalstabsoberstleutnant mit dem Titel Oberst in den Ruhestand versetzt, 1934 Bundeskommissär für den 302
