Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)

Gruppe 04: Inneres/Justiz (Rudolf Jerabek’, Heinz Placz) - Bundeskanzleramt

Bestandsgruppe 04 Archiv der Republik der Preisentwicklung und Konsulenten für die wirtschaftlichen Angelegenheiten Ing. Felix Feest in die Abteilung GD/5 eingegliedert (AdR, BKA/Präs, SR, ZI. 15.697/ 1937). Auf Basis des Bundes-Verfassungsgesetzes vom 17. August 1937 (BGBl. Nr. 280/ 1937) wurde das Ordnungsschutzgesetz vom 18. August 1937 (BGBl. Nr. 282/1937) geschaffen. Die Angelegenheiten der Verwaltungsorganisation (Gliederung und Einrichtung der Verwaltung) wurden mit 9. April 1938 aus dem Geschäftsbereich der Personalsektion ausgeschieden und der neu errichteten Abteilung 2 zugewiesen (AdR, BKA/Präs, SR, ZI. 3.070/1938). Mit Erlaß des Reichsstatthalters in Österreich über die Geschäftseinteilung der österreichischen Landesregierung vom 30. Mai 1938 (GBl. für Österreich Nr. 154/ 1938) wurde im § 2 bestimmt, daß das Bundeskanzleramt seine Agenden auf den Reichsstatthalter in Österreich und das Ministerium für innere und kulturelle Ange­legenheiten abgibt. Bestandsbeschreibung: Allgemeines: Akten der Zeit von 1918 bis 1923 sind aus der Provenienz des Staatsamtes/Bundes- ministeriums für Inneres und Unterricht. Die Akten der Unterrichts- und Kultus­organisationen des Staatsamtes und des späteren Bundesministeriums (von 1918 - 1940) waren getrennt verwaltet worden und befinden sich heute im Allgemeinen Verwaltungsarchiv. Als man im Juni 1923 die Bundesministerien für Inneres, Äußeres und Justiz mit dem Bundeskanzleramt organisatorisch zusammenschloß, wurden ab Jahresbeginn 1924 nur die Registraturen des Innenministeriums und des Bundeskanzleramtes vereint geführt. Die Akten des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten wurden getrennt geführt und bilden heute einen eigenen Bestand im Archiv der Republik. Die Akten der ebenfalls getrennt geführten Justizverwaltung sind im Allgemeinen Verwaltungsarchiv archiviert. Die Hinterlegung der Akten erfolgte nicht in einer zentralen Registratur. Es gibt kein Zentralregister oder eine zentrale Kartei, sondern die Ausforschung der Akten ist nur über die Find- und Suchbehelfe (Indizes und Karteien der entsprechenden Abteilungen möglich. Ein Signaturenschlüssel weist auf die jeweilige Hinterlegung hin. Die Akten sind provenienzmäßig nach Zahl oder Grundzahl (mit Vorakten) abgelegt. Liegt ein Akt nicht ein, ergeben sich mehrere Begründungen hierfür, denn nach dem Anschluß 1938 wurden viele Akten, die oft den damaligen politischen Gegner betrafen, von der Geheimen Staatspolizei angefordert und fehlen deshalb. Diese Akten wurden zum Teil von den Sowjets beschlagnahmt und befinden sich heute in Moskau. Andere Akten wurden nach dem Krieg für das Bundesm inisterium für Inneres oder das B undeskanzler- amt ausgehoben und den betreffenden aktuellen Akten, so auch z. B. den Gau- und Staatspolizeiakten oder den Personalakten im Bundeskanzleramt, angeschlossen. StaatsamtlBundesministerium für Inneres und Unterricht: Das Findmittel zur Aktenermittlung war bis 1921 ein jährlich angelegter Hauptindex, 238

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