Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)

Einleitung

"Tangente". Alle diese Aktivitäten hatten zum Ziel, das Archiv der Republik als ein offenes und dialogfähiges Unternehmen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Archiv der Republik und seine Bestände Auf der Suche nach neuen Impulsen gaben die Mitarbeiterinnen des Archivs der Republik stets zu erkennen, daß Archive am Ende des 20. Jahrhunderts keine Orte der Geheimniskrämerei mehr sein sollten. Nichts erscheint für den Archivbesucher irritierender als eine mangelhafte oder gar falsche Übersicht der im Archiv verwahr­ten Schriftgutbestände. Da der Besucher aus Sicherheitsgründen keinen Zutritt zu den Depoträumen hat, gehört die Offenlegung aller Archivbestände zu den wichtig­sten vertrauensbildenden Maßnahmen. Bevor dieses Ziel realisiert werden konnte, waren in den vergangenen Jahren eine Reihe von Vorbereitungsarbeiten zu leisten. So wurden im Zuge der Übersiedlung aus anderen Archiven zum Teil noch ungesichtete Materialien übernommen. Diese "Aktenfriedhöfe" mußten vorerst geordnet und erschlossen werden, damit sie überhaupt der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden konnten. Erste behelfs­mäßige Übersichten, die noch für den internen Gebrauch gedacht waren, wurden laufend korrigiert und ergänzt, bis der Öffentlichkeit erstmals im Jahr 1991 eine gedruckte Bestandsübersicht vorgelegt werden konnte. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Die organisatorische Gliederung der Bestände wurde von den Mitarbeiterinnen weiterhin stets hinterfragt und verfeinert. Warum sollten also Anpassungen, die zu einer verbesserten Übersichtlichkeit und Über­schaubarkeit der Bestände beitrugen, nicht laufend durchgeführt werden? Immerhin ist das Archiv der Republik durch Aktenübemahmen aus den Ministerien von den ursprünglich 130.000 Kartons/Faszikel des Jahres 1987 auf mehr als 220.000 Kartons/Faszikcl angewachsen. Archive sind nicht tot, sie sind immer so lebendig wie sie präsentiert werden. Die Mitarbeiterinnen des Archivs der Republik haben sich also vorgenommen, die Bestandsübersicht jährlich zu überarbeiten und somit stets auf dem neuesten Stand zu halten. So hält der Archivbesucher eine stets aktuelle Übersicht in Händen, die ihm auch über die laufenden Aktivitäten Auskunft geben kann. Bereits vor drei Jahren, also zu jenem Zeitpunkt, als die erste Bestandsübersicht in Listenform veröffentlicht wurde, stand fest, daß sich die organisatorische Struktur des neuen Archivs gefestigt und auch in der Praxis bewährt hatte. Der Aufbau des Archivs der Republik war damit abgeschlossen. Den krönenden Schlußpunkt sollte nun eine ausführliche Beständeübersicht, in der nicht nur die Bestandsbezeichnun­gen mit kurzen Angaben über Umfang und Depot vemierkt sind, sondern die dem Laien wie dem Experten gleichermaßen umfassende Informationen zum Schriftgut vermitteln kann, setzen. Leichtverständlich und doch hochkarätige Information: Dies waren die Zielvorstellungen für die nun vorliegende Publikation. Alle Mitarbeiterinnen waren von Beginn an begeistert bei der Sache. Mit höchster xxvi

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