Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)
Gruppe 04: Inneres/Justiz (Rudolf Jerabek’, Heinz Placz) - Stillhaltekommissar Reichenberg*
Bektandsgruppe 04 Archiv der Republik 04R004/1 Stillhaltekommissar Reichenberg 1938 - 1942 660 Ordner, 670 Faszikel, 407 Kartons Provenienz(en): Stillhaltekommissar Reichenberg 1938 - 1942 Bestandsschwerpunkt(e): Sicherung des Vermögens der Vereine, Organisationen und Verbände und deren Ausrichtung nach nationalsozialistischen Grundsätzen durch personelle oder organisatorische Maßnahmen bzw. deren Auflösung und Einweisung des Vermögens in parteieigene oder parteinahe Organisationen. Rechtsgrundlagen: Nach dem Einmarsch in das Sudetenland ab 1. Oktober 1938 wurde der Stillhaltekommissar Albert Hoffmann in den Stab des Reichskommissars für die sudetendeutschen Gebiete (Konrad Henlein) berufen. Aufgrund von Anordnungen militärischer, staatlicher und Parteistellen wurde eine Stillhaltekommissarzweigstelle in Reichenberg eingerichtet, deren Tätigkeitsgebiet sich nicht nur auf das Sudetenland, sondern nach der Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren (16. März 1939) auch auf dieses bezog. Bestandsbeschreibung: Der noch weitgehend ungeordnete Bestand bezieht sich thematisch grundsätzlich auf die gleichen Gebiete wie jener der Wiener Zentrale des Stillhaltekommissars, doch enthält er zu Wirtschaftsangelegenheiten (vor allem Konsumgenossenschaften) wesentlich reichhaltigeres Material als der Wiener Stillhaltekommissar. Verhältnismäßig umfangreiches Aktenmaterial findet sich über Immobilien, wirtschaftliche Einrichtungen und Kunstschätze des Deutschen Ordens. Außer kleinen Bruchstücken einer Kartei wird vorerst nur die in Gang befindliche systematische Aufstellung des Bestandes die Auffindung von bestimmten Aktenvorgängen ermöglichen. Der Bestand ist gemäß den geltenden Bestimmungen des Österreichischen Staatsarchivs für die Forschung frei zugänglich. Bestandsgeschichte: Die Archivalien des Stillhaltekommissars Reichenberg wurden offensichtlich noch während des Krieges in die Wiener Zentrale verlagert, da sie gemeinsam mit deren Beständen nach Behebung der Bombenschäden in das Allgemeine Verwaltungsarchiv gelangten. Der Archivbestand gelangte im Jahr 1987 in das Archiv der Republik. 156