Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)

Einleitung

"Tradition pflegen - Innovation fördern." "Wir meinen, was wir sagen - und tun es auch." Untemehmensphilosophie des Archivs der Republik Einleitung Die Geschichte des Archivs der Republik ist - gemessen an den schillernden jahrhundertealten Traditionen anderer Archive des Österreichischen Staatsarchivs - kurz. Es ist sicher kein Zufall, daß diese Publikation anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Archivs der Republik erscheint. Denn zehn Jahre sind ein überschau­barer Zeitraum, über die geleistete Arbeit einer Organisation nachzudenken und sie auch erfolgskritisch zu überprüfen. Was blieb von den Vorstellungen und Ideen der Planungsphase? Welche Projekte konnten erfolgreich realisiert werden? Ist es dem Archiv auch wirklich gelungen, die gesetzten Ziele zu erreichen? Oder aber auch, welche Grundhaltungen sind durch die Alltagsroutine nicht im gewünschten Maß zur Geltung gekommen? Waren die kurzfristigen Strategien beim Aufbau unseres Unternehmens richtig und sind sie auch in der Praxis zum Tragen gekommen? Kurzum: Ist das Archiv der Republik das geworden, was es werden sollte? Präsentiert es sich zehn Jahre nach seiner Gründung so, wie sich dies die Mitarbei­terinnen unseres Unternehmens vorgestellt haben? Die Erwartungen bei einem vollkommenen Neubeginn, wie dies beim Archiv der Republik derFall war, mußten verständlicherweise sehr hoch sein. Dies nichtnur bei den unmittelbar Beteiligten, sondern auch unter jenen Kolleginnen, die mit Interesse und Neugier die Geschicke dieses neuen Archivs aufmerksam verfolgten. Denn eines war dieses Archiv der Republik ganz gewiß: ein Experiment. Entstand hier doch ein Archiv, das in wenigen Jahren zu einem der größten Archive des Staatsarchivs wachsen sollte, gleichsam aus der Retorte. Oder wares vielleicht eherein Abenteuer, zu dem die Mitarbeiterinnen dieses Unternehmens aufbrachen? Experimente können auch schief gehen, denn eines wurde uns immer wieder bewußt: Planung und Kreativität sind zwar wichtige Voraussetzungen, sozusagen die weichen Komponen­ten eines Unternehmens. Die organisatorische Umsetzung und Realisierung werden jedoch allzuoft von der alltäglichen Pragmatik bestimmt und sind das Produkt knochenharter Arbeit. Die Frage vor zehn Jahren, als das Archiv lediglich aus dem Direktor und einem leerstehenden Fabriksgebäude bestand, stellten wir verständli­cherweise auch mit bangem Herzen: Wie wird dieses Archiv der Republik wohl in den 90er Jahren aussehen? XVII

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