Grundsteinfegung lycealgebäude - melléklet, Pressburg, 1855
12 tfeflprebigt „Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich, und fördere das Werk unserer Hände. O Herr hilf, laß alles wohl gelingen! Amen! Text. Koloss, m. 17. „Alles, was ihr thut mit Worten oder mit Werken, das thut alles im Namen unseres Herrn Jesu Christi, und danket Gott, dem Vater, durch ihn." Seht, meine Geliebten! in dieser apostolischen Mahnung den Grund, warum wir die Feier der Grundsteinlegung an unserem vollendeten neuen Schulgebäude im Tempel des Herrn beginnen. Bedarf doch alles, was zum Heil und Glücke der Sterblichen unternommen oder begründet wird, gleich bei seinem ersten Erstehen des Gedeihens von oben; ist doch jede Segensfrucht, die im Gebiete des Geistigen der Menschheit entblüht, Werk und Wohlthat dessen, der auf den irdischen Fluren dem Schweiße des Landmanns die gestreute Saat zur frohen Ernte reifen läßt. Darum erscheinen wir billig heute mit Gebet, Fürbitte und Danksagung vor seinem Angesicht. Doch warum eben heute? werdet ihr fragen. — Hat denn der 30. November eine solche Wichtigkeit für uns, daß wir an demselben unsere gewohnten Bernssgeschäfte unterbrechen, und uns an heiliger Stätte zu dem Werke anschicken, das auch schon früher hätte geschehen können? Ja, .meine Geliebten 1 Es ist dieser Tag für uns von nicht geringer geschichtlicher Bedeutung. Er ist der Stistungstag unseres Lyceums, der Tag, an welchem einst, vor 199 Jahren, das erste, unter tausend Sorgen, Kämpfen und Opfern unserer Vorältern vollendete Schulgebäude seine Weihe empfing. Lasset uns hier einige Blicke in jene Vergangenheit werfen. Daß die Grundsätze der Reformation schon in den ersten Jahren derselben in unserem Vaterlande Eingang gefunden haben, setze ich als bekannt voraus. Doch während in den Zwischenjahren 1530 bis