Grundsteinfegung lycealgebäude - melléklet, Pressburg, 1855

8 Johann Gottlieb und I. G. Carl Reidner alle Dachziegel und 3000 Mauer­ziegel , zusammen im Werthe von 600 fl. C. M. geschenkt. Eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben wurde das neue Schulgebäude am 10. Sep­tember 1855. Die feierliche Grundsteinlegung wurde auf den 30. November, als den Stiftungstag der vor 249 Jahren gegründeten Lehranstalt verlegt. Im Jahre 1856 feiert die hiesige evaug. Kirche und Schule das Fest ihres dritthalbhundertjährigen Bestehens. Der ewig gütige, allmächtige Gott, dessen Gnade im Gebiete des Gei­stigen nicht minder als auf den irdischen Saatfeldern waltet, breite nun seg­nend und schirmend seine Hand über dieses Haus und bewahre cs vor jedem Unfall und Mißgeschick. Er lasse es für die Gegenwart und für unsre späte­sten Enkel eine gesegnete Pflanzstätte echter Weisheit und gründlicher Wis­senschaftlichkeit, so wie eines christlich evangelischen Sinnes und Lebens sein; damit durch Lehrer und Zöglinge sein heiliger Name verherrlicht und sein Reich verbreitet werde. Das walte er- um Jesu Christi willen! Diese auf Pergament geschriebene und mit zahlreichen Unter­schriften bedeckte Urkunde wurde nun nebst andern ans die Geschichte der Schute und die gegenwärtige Feier Bezug habenden Schriften und einigen in diesem Jahre geprägten Münzen in einer bleiernen Büchse verwahrt und mit dem Grundstein eingesenkt. Nach den üblichen Hann merschlägen hielt nun der Prediger, Herr C. August Raabe, die nachstehende Weiherede, und sprach in dem darauf folgenden Gebete die Gefühle und die heißen Segenswünsche der ganzen Versamm­lung aus. „So haben wir denn das feierliche Werk der Grundsteinlegung dieses, dem Dienste der Wissenschaft und der Kirche bestimmten Hau­ses vollbracht; dem sinnigen Herkommen und ererbten Gebrauche ist sein Recht geschehen, und so hoffen'wir denn, daß dieser Grundstein ein fester und dauerhafter sein und bleiben, und daß die in seiner Tiefe versenkten Zeugnisse einst der Nachwelt Kunde geben werden von dem frommen Sinn, der diese Pflanzstätte gegründet und erbauet hat. Damit aber dem frommen Werke seine Krone nicht fehle, und sich mit dem Menscheuwerke der Gottesgeift verbinde, und das Irdische im Ab­glanze des Himmlischen erglühe: so obliegt uns noch die Pflicht, die

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