Erdő Péter - Rózsa Huba: Eschatologie und Jahrtausendwende 2. Deutsch-Ungarischer Theologentag Budapest, 3. März 2000 - Studia Theologica Budapestinensia 26. (2000)

Béla Tarjányi: Das Gottesbild der Apokalyptik

Béla TARJÁNYI DAS GOTTESBILD DER APOKALYPTIK 1. Eine der Zentralen Aussagen der apokryphen Apkalypsen ist es, daß am Ende der Zeit diese physische Weltordnung im Rahmen einer allgemeinen Weltkatastrophe erschüttert wird und Gott wird über die Menschheit Gericht halten. Im Laufe des Gerichts wird die Bosheit der Frevler sowie die Treue der Gerechten offenbar. Danach wird Gott die Frevler unbarmherzig und für immer bestrafen, die Gerechten aber wird er retten, erlösen. Damit wird die Gerechtigkeit wiederhergestellt, welche im gegenwärtigen Leben gewöhnlich zu kurz kommt: die Gerechten leiden und den Frevlern geht es gut. Einige Zitate als Beispiel aus dem Buche Henoch (E.Kautzsch, Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments, Tübin­gen, 1900, Bd. II.): 45,4 An jenem Tage werde ich in ihrer Mitte meinen Auserwählten wohnen lassen und ich werde den Himmel verwandeln und ihn zu einem ewigen Segen und Licht machen. 5 Ich werde die Erde verwandeln, sie zu einem Segen machen und meine Auserwählten auf ihr wohnen lassen; aber die, welche Sünde und Missethat begehen, sollen sie nicht betreten. 6 Denn ich habe meine Gerechten gesehen und sie mit Heil gesättigt und sie vor mich gestellt; aber für die Sünder steht bei mir das Gericht bevor, um sie von der Oberfläche der Erde zu vertilgen. (S. 262) 50,1 An jenen Tagen wird eine Umwandlung für die Heiligen und Auser­wählten stattfinden; das Tageslicht wird über ihnen wohnen, und Herrlich­keit und Ehre werden sich den Heiligen zukehren. 2. Am Tage der Not wird sich das Unheil über den Sündern sammeln, und die Gerechten werden siegreich sein im Namen des Herrn der Geister, und er wird es die anderen sehen lassen, damit sie Buße thun und von dem Thun ihrer Hände ablassen. 3 Sie werden keine Ehre vor dem Herrn der Geister erlangen, jedoch durch seinen Namen gerettet werden. Und der Herr der Geister wird sich ihrer er­barmen, denn seine Barmherzigkeit ist groß. 4 Er ist gerecht in seinem Ge­richt, und vor seiner Herrlichkeit und in seinem Gerichte wird keine Unge­rechtigkeit Bestand haben: Wer aber keine Buße vor ihm thut, der wird un­tergehen. 5 „Von nun an aber will ich mich ihrer nicht (mehr) erbarmen", spricht der Herr der Geister. (S. 264-265.) Die Strafe der Frevler illustriert das Buch Henoch mit wechsel­haften Bildern: 7

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