Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"

sanguinem (bis aufs Blut), auf daß nicht der Glanz der sittlichen Wahr­heit in den Gewohnheiten und Denkweisen der Menschen und der Gesellschaft um seine Leuchtkraft gebracht werde" (VS 93). Damit ist die von den Menschen — und zuweilen selbst von manchen Christen — Mißverstandene und der Härte angeklagte Kirche mit ihrem Be­kenntnis zu den Forderungen der Nachfolge des Gekreuzigten eine Vermittlerin des Segens für die Menschen. Sie stellt sich gegen „die Verwirrung in bezug auf Gut und Böse, was den Aufbau und die Be­wahrung der sittlichen Ordnung der einzelnen und Gemeinschaften unmöglich macht" (VS 93). Sie wehrt mit der Verkündigung der un­abänderlichen normen der „Gefahr der Verbindung zwischen Demokratie und ethischem Relativismus, die dem bürgerlichen Zusammenleben je­den sicheren sittlichen Bezugspunkt nimmt, ja mehr noch, es der Aner­kennung von Wahrheit beraubt" (VS 101). Die Normen des natürlichen Sittengesetzes und des Evangeliums „bilden in der Tat das unerschüt­terliche Fundament und die zuverlässige Gewähr für ein gerechtes und friedliches menschliches Zusammenleben und damit für eine ech­te Demokratie, die nur auf der Gleichheit aller ihrer in den Rechten und Pflichten vereinten Mitglieder entstehen und wachsen kann. Im Hinblick auf die sittlichen Normen, die das in sich Schlechte verbieten, gibt es für niemanden Privilegien oder Ausnahmen" (VS 96). „Besonders die Ge­bote der zweiten Tafel des Dekalogs, an die auch Jesus den jungen Mann im Evangelium erinnert (vgl. Mt 19,18), stellen die Grundregeln jedes gesellschaftlichen Lebens dar" (VS 97). Sittliche Botschaft und Neuevangelisierung Zu den dringendsten pastoralen Aufgabe der Kirche in der gegenwär­tigen Zeit gehört die Pflicht, die grundlegenden Wahrheiten über den rechten sittlichen Weg des Menschen und zumal des Christen zu ver­künden. Die Entchristlichung fordert eine Neuevangelisierung, welche mit der Frohbotschaft von Jesus Christus die Verkündigung der Grundlagen Inhalte der christlichen Moral verbindet. Die Verantwortung für diesen Dienst lastet zuallererst auf den Bischö­fen (vgl. VS 114). Der Bischof, der sich bemüht, dieser Verantwortung gerecht zu werden, verkündet nicht eine von der Kirche geschaffene 66

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