Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"

Fehlargumentation vor, da es biologische, menschliche Gegebenheiten mitbestimmend in das Urteil über Empfängnisregelung und andere sexualethische Fragen einbeziehe. Demgegenüber sagt der Papst, die Verabsolutierung der Vernunft und der Freiheit habe heute zum entge­gengesetzten Extrem geführt habe, d.h. zur Leugnung der Freiheit. Man leugnet die Freiheit des Menschen, wenn man sein Handeln als bloßes Produkt der physisch-chemischen Konstanten, der körperlichen und seelischen Triebkräfte, der gesellschaftlichen Zwänge, der physisch-sozialen Mechanismen erklärt (vgl. VS 33; 46). Theonome Moral Den irrigen Auffassungen von menschlicher Freiheit stellt der Papst den wahren Begriff der Freiheit und ihre Beziehung zu Gott gegenü­ber. Gott ist „der Gute" (Mt 19,17), der dreimal Heilige, der absolut Vollkommene. Gott hat den Menschen nach seinem Bild geschaffen und ihm den Widerschein seiner Vollkommenheit ins Herz eingeprägt und damit das grundsätzliche Wissen um Gut und Böse. Die Maßstäbe von Gut und Böse trägt der Mensch als göttliches Geschenk in sich. Mit seiner Vernunft nimmt er teil an der Weisheit Gottes, am Ewigen Gesetz, das Gott selbst ist. Im Gehorsam gegen Gott „muß der Mensch in freier Entscheidung das Gute tun und das Böse meiden. Aber dazu muß der Mensch das Gute vom Bösen unter scheiden können. Und das er­folgt vor allem dank des Lichtes der natürlichen Vernunft, Wider­schein des Glanzes von Gottes Angesicht im Menschen" (VS 42). Der Mensch ist in seinem innersten Wesen theonom bestimmt, weil ihm die Teilnahme an Gottes Weisheit und die Bejahung des Guten in sein innerstes Wesen eingeschaffen sind. Der theonome Mensch ist zugleich autonom, weil Gott ihm in der Vernunft diese Teilnahme an seiner Weisheit zu gegeben hat. Diesen Sachverhalt hebt der Papst mit den Worten hervor: „Die richtige Autonomie der praktischen Vernunft bedeutet, daß der Mensch ein ihm eigenes, vom Schöpfer empfange­nes Gesetz als Eigenbesitz in sich trägt. Doch die Autonomie der Ver­nunft kann nicht die Erschaffung der Werte und sittlichen Normen durch die Vernunft bedeuten" (VS 40). Die Abhängigkeit von Gott kann man nie als Heteronomie für den Menschen bezeichnen. Diese wäre „Leug­50

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