Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)
Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"
Die Beziehung zu Gott Was sagt nun Jesus dem jungen Mann, der ihn nach dem sittlich Guten fragt: „Was muß ich gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?" (Mt 19,16). „Jesus führt die Frage nach dem sittlich guten Tun zurück auf ihre religiösen Wurzeln, auf die Anerkennung Gottes, des einzig Guten" (VS 9). Jesus, unserem Lehrer, der die Liebe des Vaters offenbart, darf der junge Mann trauen. In Jesus begegnet er dem liebenden Du Gottes. „Das sittliche Leben erscheint als geschuldete Antwort auf die freien Inititativen, die Gottes Liebe dem Menschen imbegrenzt zuteil werden läßt" (VS 10). Gott hat uns als sein Abbild erschaffen. Er, der Heilige, hat uns den Blick für das Gute und den Drang zum Guten ins Herz gesenkt. So zieht er uns an sich und ruft uns (vgl. VS 7;9). Vor allem aber ruft er den Menschen an durch die Sendung seines Sohnes, in dem seine Güte und Liebe hell aufstrahlen. Auf ihn sollen wir hören und die Antwort geben, die seiner Liebe entspricht. „Nach der bedeutsamen Präzisierung: 'Nur einer der Gute' antwortet daher Jesus dem jungen Mann: 'Wenn du aber erlangen willst, halte die Gebote' (Mt 19,17)" (VS 12). Gott offenbart sich durch sein Wort seine Taten im Verlauf der Heilsgeschichte. Die Selbstoffenbarung Gottes gipfelt in der Menschwerdung seines Sohnes. Im Alten Testament beruft Gott sich ein Volk, schließt mit ihm einen Bund und gibt durch Mose das Gesetz als Richtschnur, damit es dem einen lebendigen Gott in Ehrfurcht diene und ihm unter den Völkern die Treue bewahre. „Die Gebote Gottes weisen dem Menschen den Weg des Lebens und geleiten ihn zu ihm. Aus dem Mund Jesu, des neuen Mose, werden den Menschen die Gebote des Dekalogs wiedergeschenkt; er selbst bestätigt sie endgültig und stellt sie uns als Weg und Bedingung des Heils vor" (VS 12). Die Gebote sind der Weg zum Heil, zum ewigen Leben. Sie schützen aber auch das irdische Leben: „das menschliche Leben, die Personengemeinschaft in der Ehe, das Privateigentum, die Wahrhaftigkeit und den guten Ruf" (VS 13). Die beiden Tafeln des Dekalogs binden die Gottesliebe und die Nächstenliebe unlöslich aneinander, weil „ohne die Nächstenliebe, die sich in der Einhaltung der Gebote konkretisiert, die echte Gottesliebe nicht möglich-ist" (VS 14). Wir lernen aus den Zehn Ge43