Anton Millner: "Die Gefangenenseelsorge" - Studia Theologica Budapestinensia 1. (1990)

ANHANG

2. Größere Bereitschaft für soziale Dienste Die Bereitschaft, soziale Dienste zu übernehmen, muß größer werden. Diese Dienste sind von großer Wichtigkeit, besonders für die Betreuung der Jugendlichen und Kinder in Heimen, in Säuglings- und Fürsorgeheimen. Ein großer Teil der späteren Straffälligen kommt aus Heimen, nicht etwa, weil dort keine gute Arbeit geleistet würde, sondern weil dort auf Grund frühkindlicher Schädigungen und des Mangels an Fachkräften nur ein Teil von ihnen von späterer Straffälligkeit abgehalten werden kann. 3. Ausbau der Erziehungsberatung Gut ausgebaute Erziehungsberatungsstellen sollen den Eltern helfen, wenn sie Schwierigkeiten mit ihren Kindern haben. Mehr verantwortungsbewußte Männer und Frauen sollten in der Erziehungsberatung tätig werden, da viele Ratsuchende oft lange warten müssen, bis sie von diesen Stellen einen Termin erhalten. 4. Finanzielle Zuwendung für Mütter Wir wissen aus neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, daß das erste Lebensjahr sehr bedeutsam für die Sozialisation des Menschen ist. Damit die Mutter sich um ihr Kind entsprechend kümmern kann und keine erhebliche Verschlechterung ihres Lebensstandards wegen ihres Kindes hinnehmen muß, ist es angebracht daß die Mutter für einige Zeit eine entsprechende finanzielle Zuwendung erhält. 5. Erleichterung des Adoptionsrechts Es ist untragbar, daß die Säuglings- und Kinderheime überfüllt sind, während kinderlose Eltern darauf warten, ein Kind adoptieren zu dürfen. Weitere Erleichterungen auf diesem Gebeit sollten bald ermöglicht werden. Es ist eine große soziale Tat, ein mutterloses Kind 201

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