Folia Theologica 18. (2007)
Zoltán Rokay: Diogenes Laertios und Clemens von Alexandrien
216 Z. ROKAY 2. Viele von den Philosophen sind keine Griechen gewesen Nach der zeitlichen Priorität des Alten Testamentes den griechischen Philosophen gegenüber, werden wir diejenige Stellen anführen, welche davon sprechen, dass viele von den Philosophen keine Griechen gewesen sind, und dass die Philosophie keine „griechische Erfindung" ist. DL I, 1 ff. „Die Entwicklung der Philosophie hat, wie manche behaupten, ihren Anfang bei den Barbaren genommen. So hatten die Perser ihre Magier, die Babylonier und Assyrer ihre Chaldäer, die Inder ihre Gymnosophisten, die Kelten und Gallier ihre Druiden und Semnotheen, wie Aristoteles in seinem Buch ,Magikos' und Sotion in dem dreiundzwanzigsten Buch seiner Sukzession der Philosophen (Diado- che)' berichtet. Ochos soll ein Phönizier, Zamolxis ein Thraker und Atlas ein Lybier gewesen sein. Geben doch auch die Ägypter den Hephaistos, den sie für den Urheber der Philosophie halten, für einen Sohn des Nilstroms aus, und diejenigen, die über Philosophie walten, seien eben seine Priester und Propheten"9 CI 71, 3 „Demnach war die Philosophie, ein überaus Wertvolles Gut, in alter Zeit bei den Barbaren zur Blüte gelangt, indem sie wie ein Licht unter den Völkern aufging, und erst später kam sie auch zu den Griechen. In ihre Obhut nahmen sie bei den Ägyptern die Priester, bei den Assyrern die Chaldäer, bei den Galliern die Druiden, bei den Baktrern die Samnäer, bei den Kelten die Freunde der Philosophie, bei den Persern die Magier (diese sagten mit ihrer Wahrsagekunst auch die Geburt des Heilands vorher, und kamen geleitet von einem Stern, in das jüdische Land), bei den Indern die Gymnososphisten, eine andere Art barbarischer Philosophen. Von ihnen gibt es zwei verschiedene Zweige; die einen heißen Sarmanen, die anderen Brahma- nen. Zu den Sarmanen gehören 9 Gegen diese „Ägyptomanie“ des Platons hat vermutlich Isokrates seinen „Busiris“ Geschrieben. Zum Ausdruck: M. KAISER, Herodots Begegnung mit Agyipten. In: S. MORENZ, Die Begegnung Europas mit Agyipten. Stuttgart, 1969. 269. - Zur Sache: Ch. EUCKEN, Isokrates, Berlin, 1983. 183 und 192.