Folia Theologica 18. (2007)
Zoltán Rokay: Diogenes Laertios und Clemens von Alexandrien
FOLIA THEOLOGICA 18 (2007) 209 Zoltán ROKAY DIOGENES LAERTIOS UND CLEMENS VON ALEXANDRIEN Meine langjährige Arbeit an der ungarischen Übersetzung des Werkes von Diogenes Laertios: Peri bion kai apofthegmaton ton cnfilosofia eudokimesanton ins Ungarische1 hat mir einiges eingebracht. Darunter steht an erster Stelle mein Vortrag über das im Titel angedeutete Thema an der Katholischen Universität in Löwen, am 11. 05. 2007. Das Werk des Diogenes Laertios ist im griechischen Original zum ersten mal 1533 in Basel bei Frobenius und Episcopius erschienen. Dieser Ausgabe ging voraus die lateinische Übersetzung des Kamal- dulenser Mönches, Ambrosius Traversarius eines bekannten Übersetzers patristischer Werke, im Auftrag von Cosimo Medici, 1475.1 2 - Erwähnung verdient die Übersetzung des auch in ungarischer Hinsicht interessanten Johannes Sambucus (Zsámboki János) Tirnaviensis Pannonii. Plantin, Antwerpen, 1566. Von Diogenes Laertios wissen wir nichts. Da aber die letzten Philosophen welche er nennt (Theodosius, Sextus Empiricus und Saturninus) nicht später als in die Mitte des 3. Jahrhunderts anzusetzen sind, und da bei ihm von dem Neoplatonismus nichts zu spüren ist, könnten wir annehmen, dass er in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts gelebt und geschrieben hatte. - Im Falle des Clemens sind wir auch in keiner viel glücklicheren Lage. Man lokalisiert ihn in das 3. Jahrhundert. Er ist vielleicht zur Regierungszeit des Kaisers Septimius Severus (193-211) oder des Caracalla (211-217?) gestorben. Wie bekannt, bringt er ein reiches Material aus der griechischen Philosophie und Literatur in seinem Stromateis, vor allem um die zeitliche Priorität der alttestamentlichen Offenbarung der griechischen Weisheit gegenüber nachzuweisen.3 1 Die ungarische Übersetzung: Diogenész Laertiosz, A filozófiában jeleskedők élete és nézetei. /-//. Budapest, 2005-2007. 2 Über Ambrosius Traversarius s. Anm. 1 S 11 ff. 3 Die Chronik von CI reicht bis Kaiser Commodus (17.03.180-31.12.192.) vgl. Christ, 496.