Folia Theologica 17. (2006)
László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.
FOLIA THEOLOGICA 17 (2006) 39 László GRUBER ÜBER DIE THEOLOGIE DES PRIESTERTUMS VON PAPST JOHANNES PAUL II. Am 2. April 2005 endete das Papsttum von Johannes Paul II., das nicht nur zeitlich, sondern auch geistig-spirituell gesehen ausserordentlich fruchtbar war1. Seine zahlreichen Erklärungen im Zusammenhang mit der Theologie des Priestertums bilden einen Teil seiner Lehrtätigkeit, welche sowohl thematisch als auch ihre Gattungsvielfalt betrachtend, sehr abwechslungsreich sind. Die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II. studierend, und dies mit der kirchlichen Tradition bzw. den passenden Erklärungen des Lehramtes vergleichend2, finden wir darin im Grunde genommen nur ein einziges neues Element, undzwar im Bezug auf das Zölibat des Priesters. In der Lehre des Papstes erhält das Zölibat im Vergleich zu den Formulierungen des II. Vatikanischen Konzils nicht nur eine noch bedeutendere Betonung, sondern wir können in der ausgesprochen theologischen Begründung ein neues Element entdecken, und zwar die ausdrückliche Bekräftigung der Verlobten-Dimension (Bräutigam-Dimension) des Dienstpriestertums bzw. die sich daraus ergebende theologische Konsequenz. Diese als neu zu bezeichnende Lehre des Papstes wird in der nachtsynodalen Ermutigung Pastores dabo vobis (ferner als PDV 1 Hier einige Zahlenangaben, die es erahnen lassen, geistig-spirituell wie ausserordentlich produktiv das mehr als 26 Jahre andauernde Pontifikat war: 14 Enzykliken, 15 apostolische Ermutigungen (darunter auch die über die Theologie des Priestertums und der Priesterausbildung Pastores dabo vobis - 1992), 1 1 apostolische Konsitutionen, 44 apostolische Briefe; 1338 Selig- und 482 Heiligsprechungen; 17 600 100 Personen wohnten den 1160 allgemeinen Audienzen mittwochs bei; 247 Seelsorgerreisen in Italien, bzw. in anderen Teilen der Erde bei einer Reiselänge von insg. 1 167 295 km. 2 Die wichtigsten Teile der Fachliteratur zitieren wir - falls auf der Homepage des Vatikans in deutscher Sprache vorhanden - in deutscher Verlautbarung. Wenn es in deutscher Sprache nicht existiert, wird ein inhaltliches Zitat eingefügt, wobei die wichtigsten Textstellen gleichzeitig lateinisch in der Fuss- note zu lesen sein werden.