Folia Theologica 17. (2006)

László Farkas: Die Eucharistie und die Kirche in den ökumenischen Dialogdokumenten

DIE EUCHARISTIE UND DIE KIRCHE 33 dass diese wesentlichen Merkmale vom katholischen Gesichtpunkt her betrachtet noch nicht genug sind, damit wir eine Gemeinde als lokale oder Teilkirche, also als Repräsentantin der universalen Kir­che anerkennen können, weil sie keinen Anspruch auf das in der apostolischen Sukzession stehende ordinierte Amt erhebt, das zu der in dem Rapport formulierten Einheit unter den christlichen Ge­meinden zu jeder Zeit und an jedem Ort nach der katholischen Auffassung unentbehrlich ist: „We believe that the unity which is both God's will and his gift to his Church is being made visible as all in each place who are baptized into Jesus Christ and confess him as Lord and Sa­viour are brought by the Holy Spirit into one fully committed fellowship, holding the one apostolic faith, preaching the one Gospel, breaking the one bread, joining in common prayer, and having a corporate life reaching out in witness and service to all, and who at the same time are united with the whole Christian fellowship in all places and all ages in such wise that mi­nistry and members are accepted by all, and that all can act and speak to­gether as occasion requires for the tasks to which God calls his people"211. Auch das Dokument von Bristol (1967) übernimmt den Aspekt der Katholizität der Eucharistie und bezeugt, „dass die in einer Ortsge­meinde gefeierte Eucharistie die ,Fülle der Katholizität'24 25 besitzt... Des­halb ist die katholische Kirche mehr als die Summe von Ortsgemeinden und muss in jeder Ortsgemeinde ihren vollen Ausdruck finden"26 Dieses Dokument fasst aber die Katholizität auf einem nicht unwesentli­chen Punkt anders auf als die römisch-katholische Sichtweise, wenn es darüber spricht: „Wenn die Taufe das Sakrament der Einglie­derung in den Leib Christi darstellt, bedeutet - so konstatiert der Bericht - die Nichtzulassung von getauften Gläubigen und ihrer Pfarrer eine Ver­leugnung der Katholizität der Eucharistie"27. Nach dem römisch-katho­lischen (und auch orthodoxen) Standpunkt würde es gerade eine Verfälschung der Katholizität der Eucharistie bedeuten, wenn wir ohne gemeinsamen Glauben und wirkliche Einheit eine gegenseiti­ge Zulassung zu der Heiligen Eucharistie erlauben würden. „Die eu- charistische Feiern haben deshalb immer mit der ganzen Kirche zu tun, wie 24 New Delhi Speaks, SCM Press, 1962, 55. 25 Bristol 1967, Studienergebnisse der Kommission für Glauben und Kirchen­verfassung, ÖR.B 7/8, Stuttgart 1967, Die Heilige Eucharistie, 86. 26 SCHÄFER, 177. 27 Ebd. 180.

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