Folia Theologica 15. (2004)
Recensiones
FOLIA THEOLOGICA 15 (2004) 181 RECENSIONES SCHIWY, Günther - SCHWEDEN, Birgitta von, Mystikerin und Virionärin des späten Mittelalten. Eine Biographie.C.H.Beck, München 2003. Der ehemalige Jesuitenpater und Fachmann für Strukturalismus (u.a. Verfasser von Der französche Strukturalismus, 1969. Kulturrevolution und „Neue Philosophen" 1978; Post-strukturalismus und „Neue Philosophen", 1985), erzählt uns auf 405 Seiten die spannende Geschichte der neuen Schutzpatronin von Europa, anläßlich ihres 700. Geburtsjahres aufgrund ihrer Bekenntnisse, Visionen und zeitgenössischer Dokumente.Besondere Aufmerksamkeit verdient die Schilderung der „berühmten und berüchtigten" Johanna d'Anjou, und damit im Zusammenhang der ungarischen Geschichte (273). Auch die Ermahnung an die Kardinäle ist interessant, da sie vom lateinischen Wort „cardo" (Türangel) Gebrauch macht, indem sie der Papst mit „Hammer und Zange die Angeln nach seinem Willen biegen soll" (268) Originell - wenn auch weiterer kritischen Prüfung bedürftig - ist der Abschnitt 20: „Dante, Petrarca und Bocac- cio:Mystitizierung der irdischen Liebe." Die Schilderung der Geburt Christi in der Vision von Birgitte zeigt weitgehende Übereinstimmung mit der zeitgenössischen Ikonographie (das Christkind in einer Mandorla, Josef als Greis - vgl. das mittelalterliche englische Lied: „Das Wunder des Kirschbaumes", - mit der Kerze usw.) Es geht um einen wchselseitigen Einfluß, wobei auch die eigenen Erfahrungen von Birgitta eine wichtige Rolle spielen, die selbst achtmal geboren hatte. Nur fand ich die Erwähnung von Betlehem im Markusevangelium nicht, welche der Verfasser behauptet, (vgl. 359.) - Die Kreuzigungszene ist eine Harmonisierung des Matthäusevangeliums mit Johannes, insofern die Anwesenheit von Maria (in freier Schilderung) erwähnt wird, - aber es fehlen bedeutende Züge der Leidensgeschichte aus den Evangelien. Die „Physiopathologie" der Kreuzigung entspricht in wesentlichen Zügen der Beschreibung von P.Marozzi.S.J.Gregorianum 1958, 442-51.) Die Nähe zu Matthias Grünewald läßt sich nach Schiwy dadurch erklären, daß sich der Meister des Isenheimer Altars gerade im fränkischen. Raum aufhielt, als der Pate von Dürer,