Folia Theologica 14. (2003)

Mihály Kránitz: Die Annäherung der Religionen aus Christlicher Sicht und der Pluralismus der Religionen

DIE ANNAHERUNG DER RELIGIONEN 83 vom Heilsplan Gottes für die Welt und für die Menschheit bei­trägt.50 Es wird aber vollkommen ausgeschlossen, dass die christli­chen Glaubenswahrheiten im Interesse des Dialogs zwischen den Religionen geschmälert werden. „Die Kirche steht vor den Religio­nen der Welt mit aufrichtiger Ehrfurcht, aber schließt radikal die in­differente Auffassung aus, die von religiösem Relativismus durch­drungen ist und zur Meinung führt, dass eine Religion genau soviel wert ist wie die andere."51 Das sechste Kapitel Dominus Iesus analysiert das Verhältnis der Kirche zu den anderen Religionen aus dem Gesichtspunkt des Heils. Hier erklärt sie vor allem, dass die Kirche zum Heil nötig ist, weil dies die Absicht Gottes ist. Er hat nämlich Christus zum Ver­mittler und als Weg des Heils geschickt, und er wird für uns in sei­nem Leib, der Kirche gegenwärtig. Dies schließt die Möglichkeit na­türlich nicht aus, dass Gott auf einem Weg, der nur für ihn bekannt ist, seine Gnade auch den Nichtchristen und den in anderen Reli­gionen Lebenden zukommen lässt. Obgleich gewisse religöse Ele­mente - die der Geist im Herzen der Menschen, in der Geschichte der Völker, in den Kulturen und in den Religionen erstehen lässt - zu schätzen sind, trotzdem können wir diesen Elementen nicht den göttlichen Ursprung und die heilbringende Wirkung zuschreiben, die gerade den christlichen Sakramenten eigen sind. Die Kirche ist Mittel des Heils für die ganze Menschheit, aber sie schließt die rela­tivistische Denkart aus, die suggeriert, dass alle Religionen gleich­wertig sind. Deshalb verkündet die Kirche unaufhörlich, dass Chri­stus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Jn 14,6), und in ihm die Menschen die Erlösung und die Erfüllung des religiösen Lebens finden.52 50 Vgl., GALUBENSKONGREGATION Donum veritatis, Határozat a teológus egyházi hivatásáról (1990. május 24.) in EV 12, 244-305; SESBOÜÉ, B., Jésus-Christ l'unique médiateur, DBB, Paris 1991; GEFFRÉ, CL, La singularité du christianisme à läge du pluralisme religieux in Penser la foi. Recherches en théologie aujourd'hui (Mélanges offerts à Joseph Moingt), Cerf-Arras Édition, Paris 1993, 351-369. 51 Dominus Iesus,22, in Római dokumentumok VIII., SZÍT, Budapest 2000, 41. 52 GALUBENSKONGREGATION, Dominus Iesus, 20-22, in Római dokumentumok VIII., SZÍT, Budapest 2000, 38-42. Siehe noch: AA., Vst., Gesù Cristo e lunicità della mediazione, Paoline, Cinisello Balsamo 2000.

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