Folia Theologica 10. (1999)

Ciril Sorč: Die trinitarische Dimension des menschlichen Lebens

54 c. sorC dem eine ‘soziale Größe’ ist, endgültige Communio mit Gott und unter­einander, wird klar und deutlich in den Bildern der Heiligen Schrift, zu­mal in der Botschaft Jesu, zum Ausdruck gebracht... Der Himmel ist gerade die endgültige Entgrenzung des Nur-Individuellen in die ‘Sozi­alität’ der göttlichen Trinität und — in ihr und durch sie — in die vollen­dete ‘Sozialität’ der ganzen Schöpfung.”60 Alles wird in dieser verherrlichenden „Heimat” auf höchstem Grad für Gottes Durchdringung durchsichtig sein und auf besondere Weise der Mensch. „Vor dem Angesicht” der Heiligen Dreifaltigkeit kann er die reichen perichoreti- schen Beziehungen, die die „Beziehungen am Ziel”, das Schauen, Ruhen, Gottesgeniesen (fruitio Dei) sein werden, und zugleich das ständige Vor­wärtsschreiten in die u ländlichen Tiefen des Dreifaligkeitsgeheimnis verwirklichen; dort wird sich das Vorrücken „von Herrlichkeit zu Herrlichkeit” ungehindert fortsetzen (vgl. 2Chor 3,18). Dort werden erst die „angemessenen Bedingungen” für das richtige, durchdringende Mit­sein der verherrlichten Schöpfung und des Menschen mit seinem Gott sein. Pius XII. spricht in der Enzyklika Mystici corporis auch über das Einwohnen des dreieinigen Gottes in uns; spricht also über diese „endgültige” eschatologische Perichorese: „Qua quidem visione, modo prorsus ineffabili fas erit Patrem, Filium Divinumque Spiritum mentis oculis superno lumine auctis contemplari, divinarum Personarum proces­sionibus aeternum per aevum proxime adsistere, ac simillimo illi gaudio beari, quo beata est sanctissima et indivisa Trinitas” (DS 3815). Und im Katechismus der katholischen Kirche lesen wir: „Der letzte Ziel aller göttlichen Ökonomie (aller Erlösungsverwirklichung) ist der Eintritt der Geschöpfe in die vollkommene Einheit der seligen Dreifaltigkeit” (KKK 260). Das wird diese vollkommene Realität, für die wir uns mit Got­teshilfe schon in diesem Leben zu „vorbereiten” bemühen. 60 G. GRESHAKE, Der dreieine Gott, 433-433.

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