Folia Theologica 8. (1997)

Anton Štrukelj: Die Christologie in der Theologik Hans Urs von Balthasars

50 A. STRUKELJ selbst im Wort, im Sohn, vollkommen ausspricht. Die innergöttliche Bewegung des Sprechens und Entsprechens ist in wechselseitiger Liebe begründet. “Diese Gegenseitigkeit der Liebe (’relationis oppositio’) ist so unvorstellbar, daß ihrer Lruchtbarkeit der Heilige Geist entsteigt, für dessen Hypostase wir keine angemessenere Aussage finden als nochmals Liebe: gleichzeitig die objektivierte Lrucht und innerste Llamme, höchste Objektivität und Subjektivität des Umsonst der dreieinigen, mit dem Wesen Gottes identischen Liebe.25 Das Sich-Verschenken des Vaters an den Sohn und beider an den Geist entspricht dem innersten Wesen Gottes, welches die Liebe ist.26 Die Umschreibungen des Sohnes als Logos besagen etwas ihm einmalig Zugehöriges: “Logos als Wort und Sinn, Bild, Ausdruck, Zeuge, Ausleger”, aber gleichzeitig weisen sie “auf das Relationale dieser ’Person’ hin, die ihr Charakteristisches immer nur zugleich mit den Kennzeichnungen des Vaters und des Geistes gewinnt”.27 Bestimmt man den Logos als den Ort, an dem sich die Entfaltung der göttlichen Logik vollzieht, wird man diese Logik immer als eine Logik der Liebe bezeichnen können, da sie “die Liebe des Quellgrunds, der sich in ihr ausströmt, nicht nur als eine äußere Lorm” ausdrückt, “sondern als dessen innere Wesenheit”.28 Die innergöttliche Logik ist immer zugleich der Ausdruck der ganzen Trinität. Göttlich-dreieinige Logik kann im menschwerdenden Logos innerhalb der Welt “einen in seiner Weise ’adäquaten’ Ausdruck finden.29 ’’Der Logos allein ist ’incarnabilis’, und der Mensch ist von diesem ’assumptibilis’".30 Theologik kann nichts anders als trinitarisch sein. Die Wahrheit ist der menschgewordene Logos selbst. Der Mensch Jesus ist die Wahrheit als Ausdruck des Vaters und wird als solche Wahrheit vom Geist ausgelegt. Die Logik Gottes führt vom Geheimnis der göttlichen Dreieinigkeit, zum Geheimnis der Erlösung der Welt in Jesus Christus. In dieser Logik Gottes sollen alle am Liebeswunder des göttlichen Lebens Anteil erhalten. Die Logik des dreieinigen Gottes ist “eine Logik des Herzens”: 25 TL II, 130; vgl. TL III, 144-150. 26 Vgl. TL II, 127. 27 Ebd., 139. 28 Ebd., 140. 29 Ebd., 155. 30 Ebd., 155.

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