Folia Theologica 6. (1995)

Gyula Takács: Die existentiale Interpretation der Gleichnisse Jesu

DIE EXISTENTIALE INTERPRETATION 135 profane literaturkritische Prinzipien in der Gleichnisauslegung an, wie sie Amos Niven Wilder eingeführt hat89. Dan Otto Via konzentriert sich auf den zweiten Punkt des Ansatzes von Ernst Fuchs90 und bringt die von Amos Niven Wilder aufgeworfene und von Robert William Funk weitergeführte Anwendung der literaturkriti­schen Methode in der Gleichnisauslegung zur endgültigen Entfaltung. In dieser Hinsicht läßt sich das Werk von Dan Otto Via als der Gipfel der vorliegenden neueren Gleichnisauslegungsrichtung betrachten, wie das Werk von Joachim Jeremias den Höhepunkt der mit der historisch-kriti­schen Methode durchgeführten Gleichnisauslegung darstellte. Obgleich nun das Werk von Dan Otto Via der Gipfelpunkt der neueren Gleichnis­auslegungsrichtung sein kann, muß man zugleich jedoch bemerken, daß es auch schon der Endpunkt der Gleichnisauslegung überhaupt ist, wie es schon beim Werk von Joachim Jeremias der Fall war. b.) Die Eigentümlichkeiten der Autoren Neben dem Blick auf die Zusammenhänge, die zwischen den unterschi­edlichen Richtungen der existentialen Gleichnisinterpretation bestehen, und auf die Gemeinsamkeiten in der theologischen Konzeption der ein­zelnen Autoren muß man auch betonen, daß jeder einzelne von ihnen se­ine je eigenen charakteristischen Thesen entwickelt hat. Im folgenden wollen wir einen Überblick über diese Charakteristika geben. A.) ERNST FUCHS Ernst Fuchs stellt die Gleichnisse in den Mittelpunkt seiner hermeneuti­schen ’Sprach’-Theologie, in den Mittelpunkt seiner Konzeption der Er­89 Ebenda S. 139. 90 Ebenda S. 144.

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