Folia Theologica 1. (1990)
László Vanyó: Die Christologia des Gregor von Nyssa als Mittelweg zwischen Antiochien und Alexandrien
114 L. VANYO nimmt. Die Christologie des Nyssener lässt sich am besten so charakterisieren, als die Verteidigung des Artikels des konstantinopolitani- schen Glaubensbekenntnisses: "qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit". Was hier eben nur berührt, sind die Verknüpfungen der Christologie des Nysseners mit der Apokatastasisleh- re. Die Übernahme und die Umgestaltung von manchen Texten aus De Principiis des Origenes25 beanspruchen weitere Untersuchungen, die die Rahmen dieses Aufsatzes sprengen würden. 25. Solche parallelle Texte: GNO III, 1 S. 220,17-221,6 vgl. De Princ. 11,6,4; 11,6,6; 4,4 (H. GÖRGEMANN-H KARPP: Origenes Vier Bücher von den Prinzipien, Darmstadt, 1976, S. 364-66; 368; 794). An diesen Stelle hat Gregor den Orige- nes-Text mit den gleichen Schriftzitaten übernommen, die theologische Aussage hat er aber dem Dogma von Nicäa-Konstantinopel entsprechend umgestaltet, der Subordinationismus wurde von ihm eliminiert. Ebenso lässt GNO III, 1 S. 137,5-138,5 auf De Principiis IV, 4,1; 1,2; 1,2,10 denken (GÖR- GEMANN-KARP: Origenes vier Bücher von den Prinzipien, S. 784; 122; 148.). Origenistisch ist, dass Gregor den "Christus" Titel auf den praeexistenten Logos bezieht, wie Origenes, vgl. GNO III,1 S. 225-226. die Salbung ist der hl. Geist.