Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)

IUS CANONICUM - Géza Kuminetz, Erwägungen über die Pornographie - katolisch betrachtet

132 GÉZA KUMINETZ Doktrin müssen ausgebaiit und auf hohem fachlichen Niveau gehalten werden. Wir können hier an die Predigt, an die katholischen Schulen, an die Fachinsti­tutionen, an die Universitäten, und an die Massenmedien: an die Institutionen der Presse, des Internets, des Rundfunks und Fernsehens denken. Drittens: wir müssen die Opfer der Pornographie mit Verständnis und Humanität empfangen, ermunternd sie auf die reale Möglichkeit des Neubeginns, während wir ihnen beim Aufbau einer reiferen Persönlichkeit behilflich sind. Viertens: die Staats­gewalt muss gebeten werden, dass sie die Personen, die wegen der Pornographie (und natürlich wegen eines anderen Grundes) böse und darum für die unschul­digen Menschen gefährlich geworden sind, von den Bürgern und von dem ge­sellschaftlichen Leben fern halten sollen. Fünftens und zum Schluss: es muss solche Staatsgewalt unterstützt werden, deren Ziel das Zurückdrängen bezie­hungsweise Beseitigen der Unterwelt und dadurch der Industrie der Pornogra­phie ist. Abschluss Unsere erste Schlussfolgerung ist es, dass glücklich der Mensch sei, der frei von dem Geist der Pornographie ist und ihre persönlichkeitszerstörende Kraft nicht erfahren hat, entweder als Opfer oder darum, weil diese dämonische Kraft in ihm nicht festgewurzelt hat. Aber es ist noch glücklicher derjenige, der in sich selbst die entsprechende Immunität entfaltet hatte und seine Firewall gegen­über diesem sowohl von innen als auch von aussen angreifenden Krankheit­serreger vorbereitete. Die Pornographie scheint zuerst eine harmlose Unterhaltung zum Vertreiben der Langeweile zu sein (wir dürfen nicht vergessen, dass die Langeweile, das heisst die Hauptsünde der Trägheit auch äusserst persönlichkeitszerstörend ist), dann aber wird sie zu einem, die Persönlichkeit immer mehr umformenden und schwer beeinträchtigenden Faktor sein. Darum bedeutet die Verbreitung der Pornographie und die Gewöhnung an sie einen groben Missbrauch der mensch­lichen Würde, weil ihr andauernder Konsum nicht zum verantwortungsvollen Umgehen mit der Freiheit sondern zum Fixieren des zwanghaften Verhalten,'’'1 beziehungsweise in ihrem Ausgang zum Bösewerden der Person führt. Und die Bosheit, das Bösesein besteht in der schweren, richtiger gesagt übertriebenen Schadenzufügung, im Argwillen beziehungsweise darin, dass die drei-eine Be­dingung des Fehlens der mildernden oder befreienden Umstände in Erfüllung geht. Wir sollen nur an die brutalen Verhaltensweisen des harten Pornos denken. 33 Wir sollen das Aufwerfen von John Kekes nicht vergessen, nach dem die Zwanghaftigkeit höchstens eine Erklärung für das Benehmen gibt, aber nicht von der Verantwortung befreit.

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