Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)

IUS CANONICUM - Goran Jovicic, Das päpstliche Gesandtschaftswesen während des Zweiten Vatikanischen Konzils

GORAN JOVICIC I 16 Zeit.“34 Die Mission der päpstlichen Gesandten sollte seiner Meinung nach der ursprünglichen spirituellen Sendung der Kirche entsprechen. Es ist bemerkens­wert, dass die Anmerkung von Bischof van der Bürgt sowohl bezüglich der Rö­mischen Kurie als auch der Nuntiaturen in dieser Formulierung in das Bischofs­dekret aufgenommen wurde. (CD 9-10) Bischof Ludovicus (Luis) Cabrera Cruz von San Luis Potosí in Mexiko sprach sich bei der 67. Generalversammlung dafür aus, in Fällen, in denen es zu keiner Zweidrittelmehrheit in der Bischofskonferenz komme, eine letzte Instanz zu bestimmen, welche dann eine oberste Norm festlege. Das könnte der Ständige Rat der Bischofskonferenz sein oder auch der Nuntius oder der Apos­tolische Delegat. Daher plädierte er dafür, in solchen Fällen bei bestimmten Angelegenheiten diesen die Entscheidung vorzubehalten.35 Bischof Carbrera Cruz war mit seinem Vorschlag nicht erfolgreich. Das Gesetzbuch von 1983 hat festgelegt, dass Dekrete, die die Bischofskonferenz erlassen kann, von we­nigstens zwei Dritteln der stimmberechtigten Mitglieder getragen und nach Überprüfung durch den Apostolischen Stuhl rechtmäßig promulgiert werden müssen, (vgl. c. 455 § 2 CIC) Ein weiterer Schritt im Verhältnis zwischen Bischöfen und päpstlichen Le­gaten geschah bei der Abstimmung über das dritte Kapitel des Dekrets über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche am 6. 11. 1964. Neun Konzilsväter forderten bezüglich der Nuntien und Apostolischen Delegaten, dass diese von den Bischofskonferenzen ausgeschlossen sein sollten. 151 Konzilsväter traten dafür ein, dass sie erst aufgrund eines Konferenzbeschlusses eingeladen werden können.36 Der Vorschlag, dass die Titularerzbischöfe bzw. die Apostolischen Nuntien nicht zu den ordentlichen Mitgliedern der Konferenzen gehören, wur­de im Jahre 1965 in das Dekret aufgenommen.37 34 „Etiam rogatur adaptatio Instituti Numiaturae, Internuntiaturae, etc., circumstantiis huius tem­­poris sicut iam pluries et a pluribus Patribus dictum est.“ AS II. 4, S. 593. 35 Vgl. „Mihi videtur eo in fine quod expedita fiat gestation dictaminis hisce in rebus divergentibus in conferentia episcopali, quando duae tertiae partes votorum non assequantur, ut stabiliatur ali­­qua norma suprema, seu instantia ultima quae difficultatem solvate, reservando consilio epis­copali permanenti vulgo dictae .Comité episcopal', solutionem problematicam vei etiam Nuntio seu Delegato Apostolico, ut obtineatur in practica actionis norma secura. Igitur mea est propo­sito quod in fine litterae adiciantur insequentia verba: .Quando in rebus' adnotatis in litteris b), c), d) non assequantur duae saltern ex partibus episcoporum concordis, decisio reservetur consi­lio episcopali permanenti, vel Nuntio seu Delegato Apostolico.“ AS II. 5, S. 211. 36 Vgl. Das Zweite Vatikanische Konzil II (LthK, zweite Auflage 1968), S. 145 und siehe dazu AS III. 3. 37 Vgl. Das Zweite Vatikanische Konzil II, S. 234.

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