Folia Canonica 5. (2002)

STUDIES - Peter Landau: Einführung in 'Peter Erdő', Die quellen des Kirchenrechts

FOLIA CANONICA 5 (2002) 205-210 PETER LANDAU EINFÜHRUNG IN ,PETER ERDŐ, DIE QUELLEN DES KIRCHENRECHTS Die deutsche Übersetzung des 1998 in Budapest in ungarischer Sprache zu­erst erschienenen Buches von Peter Erdő über die Quellen des Kirchenrechts ist für die im deutschen Sprachraum arbeitenden Kanonisten und Rechtshistoriker eine überaus willkommene Gabe. Ist es doch in deutscher Sprache das erste Buch seit 1892 - man glaubt es kaum - als nämlich damals ein Regensburger Theologieprofessor, Philipp Schneider, einen Band mit dem Titel ,Die Lehre von den Kirchenrechtsquellen* 1 veröffentlichte, den er Bischof Ignaz v. Senes trey zum fünfzigjährigen Priesterjubiläum ,in aller Ehrerbietung und Verehrung* widmete.1 Das Werk dieses Autors, der Professor der Theologie am Königlichen Lyceum zu Regensburg war, ist eine für seine Zeit durchaus tüchtige Leistung auf demNiveau der Forschung am Ende des 19. Jahrhunderts; in seinem Vorwort weist Schneider auf die Bedeutung des nur auf den ersten Blick exotischen Ge­biets der Quellengeschichte mit folgenden Worten hin: „Die Darstellung der kirchlichen Rechtsquellen gehört zu den schwierigsten Partien des Kirchen­rechts und doch ist die Kenntnis derselben und besonders die Kenntnis der Ge­schichte der kirchlichen Rechtsquellen von der grössten Bedeutung für das Ver­ständnis des Kirchenrechtes selbst und sehr geeignet, den jungen Theologen in das Verständnis des Kirchenrechtes und der kirchlichen Institute einzuführen“ (p.V). Seit 1892 ist mehr als ein Jahrhundert vergangen, in dem auf dem Gebiet der kirchlichen Rechtsquellen die internationale Forschung in Europa und nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend auch in Amerika wahrhaft imposante Fortschrit­te gemacht hat, die gelegentlich auch in zusammenfassenden Darstellungen re­gistriert wurden. Man könnte eine ganze Reihe grosser Namen aus vielen Län­dern hier nennen; ich beschränke mich nur auf Stephan Kuttner (1907-1996), den weltberühmten Forscher, der an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universi- tät, der heutigen Humboldt-Universität, 1930 zum Dr. jur. promoviert wurde, und nach der erzwungenen Emigration aus seinem Heimatland Professor in Rom, Washington, an der Yale University und schliesslich im kalifornischen Berkeley war. Seine Forschungen führt das Stephan Kuttner Institute of Medie­Laudatio in der Ungarischen Botschaft in Berlin, Unten den Linden am 30. 11. 2001. 1 PH. SCHNEIDER, Die Lehre von den Kirchenrechts quellen. Eine Einfiihrung in das Studi­um des Kirchenrechts, Regensburg, 1892.

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