Folia Canonica 4. (2001)

STUDIES - Pavel Krafl: Studium des mittelalterlichen kanonischen Rechtes und der Kirchenverwaltung in der Tschechischen Republik für die Jahre 1990-2000

160 PAVEL KRAFL Über Bohemika im engeren Sinne des Wortes überwiegen hier Moravika und Silesiaka.23 In der Beilage der Studie über das Kloster der Augustiner-Chorher­ren in Landskron in Ostböhmen gab P. Krafl zwei bisher nicht herausgegebene, notarielle Instrumente heraus, die die Entscheidung der Papstauditoren im Streit um das Pfarrhaus in Nezamyslice beurkunden.24 Ein kleiner Beitrag ist die Edition des notariellen Instruments, das die Bestimmungen älterer synodaler Statuten transsumiert.25 Die weiteren Editionen der kanonisch-juristischen Quellen enthalten einige unten angeführte Monographien und Studien. IV. Monographien Ein repräsentatives Werk der tschechischen historischen Kanonistik, der Rechtsgeschichtsschreibung und der tschechischen Geschichtsschreibung all­gemein ist Dëjiny prazské právnické univerzity (Geschichte der Prager Juristi­schen Universität) von Jiri Kejr. In sieben Kapiteln beschreibt der Autor die Geschichte der Juristischen Universität seit ihrer Entstehung im Jahre 1372, die vom Bruch mit den übrigen Fakultäten der Prager Universität hervorging, bis zu ihrem Untergang bei Anbruch der Hussitenrevolution. Die Spaltung, die als Resultat der unorganischen Verbindung der Bologner und Pariser Form der Universitätsverwaltung entstand, bildete zwar zwei universitates, es bestand jedoch weiterhin ein studium. Kejr analysiert die Themen der Organisation, der Verwaltung, des Gerichtswesens, der Universität, der wissenschaftlichen undipädagogischen Tätigkeit der Mitglieder der Universität, er schreibt über festliche Versammlungen und Zeremonien, über die soziale Stmktur der Juri­stischen Universität, deren Funktionieren nach der Ausgabe des Dekrets von Kutná Hora. Im Abschluss des Buches sind zwei Exkurse angeschlossen: über Ubert de Lampugnano und seine Vorträge in Prag und über das anonyme Traktat Circa processum iudiciarium.26 Jiri Kejr ist gleichfalls Autor des Kapitels über die Prager Juristische Fakultät (1348-1372) und die Prager Juristische Univer­sität im Werk Dëjiny Univerzity Karlovy (Geschichte der Karlsuniversität) ,27 23 Monumenta Vaticana res gestas Bohemicas illustrantia, VII. Acta Martini V. 1417—1431, pars 1. 1417—1422, pars 2. 1423—1431 (Acta summorum pontificum res gestas Bohemicas aevi praehussitici et hussitici illustrantia, pars 3 et 4), ed. Jaroslav ErSil, Pragae 1996-1998. 24 P. KRAFL, Klàster augustiniânû kanovnikû v Lanskrounë 1371—(1421?) [Augustiner- Chorherren in Landskron 137l-(1421?j], Casopis Matice moravské, 119, 2000, 196-216. 25 P. Krafl, Notârskÿ instrument Petra, kdysi Jakubova z Kromërize, z 21. ledna 1387 [Notarielles Instrument Peters, einst Jakobs aus Kremsier, vom 21. Januar 1387], Listy filologické, 122, 1999, 196-216. 26 J. KEJR, Dëjiny prazské právnické univerzity [Geschichte der Prager Juristenuniversi­tät], Praha 1995.

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