Folia Canonica 2. (1999)

STUDIES - Péter Szabó: Oriantalisches Kirchenrecht in Ungarn im XX. Jahrhundert (1) Kirchenrechtliche Tätigkeit von György Papp

ORIENTALISCHES KIRCHENRECHT IN UNGARN (I) 271 1. Besondere Eigenarten der ungarischen griechisch-katholischen Kirche; 2. Fremde Einwirkungen auf die Entwicklung des ungrischen Kirchenrechts- Systems bis 1771; 3. Die auf der gesetzgebenden Gewalt des Bischofs beruhenden Rechtsquellen bis 1771; 4. Fremde Einwirkungen auf die Entwicklung des ungarischen Kirchenrechts zwischen 1771 und 1912; 5. Synodaldekrete und bischöfliche Anordnungen zwischen 1771 und 1912; 6. Grundlagen der partikularen Rechtsentwicklung in der Hajdúdoroger Epar- chie; 7. Die auf bischöfliche Autorität gestützten Rechstsquellen in der Hajdúdoroger Eparchie; 8. Dekrete der Päpste für die ungarische griechisch-katholische Kirche; Wie wir sehen konnten, dienten nach Meinung des Autors auch seine anderen Schriften zur Vorbereitung dieses Werkes.22 VI. Nach seiner Heimkehr aus Rom bekleidete Papp in der Eparchialkurie verschiedene Ämter. Im Herbst 1945 wurde er dann ins Parlament gewählt, war aber schon im Herbst 1947 als eher rechtsgerichteter Politiker unbequem für die inzwischen stark linkslastig gewordene Regierung. Es wurde die einfachste Methode der Entfernung gewählt: Er erhielt ein staatliches Auslandsstipendium. So konnte Papp ab Herbst 1947 weitere Forschungen in den vatikanischen Archiven beginnen. 1949 übersiedelte er nach Kanada. Dort war er als Pfarrer der ungarischen griechisch-katholischen Gemeinde in Hamilton tätig.23 Auch in seiner neuen Heimat schenkte er dem Schicksal der ungarischen griechisch- katholischen Diaspora besondere Aufmerksamkeit. Er fertigte bezüglich der damit zusammenhängenden Fragen eine mit Daten unterstützte Studie von 25 Seiten an, die er unter anderen auch dem damaligen Hajdúdoroger Bischof Miklós Dudás zukommen ließ. Darin drängte er auf die Aufstellung einer selbständigen Kirchenorganisation für die ungarischen griechisch-katholischen Gläubigen in den Vereinigten Staaten.24 VII. Das XX. Jahrhundert begann für die ungarische griechisch-katholische Gemeinde mit einer, zunächst wohl eher unfreiwilligen rituell-hierarchischen Verselbstständigung. Innerhalb des früher einheitlichen „ruthenischen Ritus” — der ursprünglich vor allem auf eine religiöse und weniger auf eine nationale 22 Zur vollständigen Liste der Schriften von György Papp siehe die angefügte Bibliog­raphie. 231. PlRIGYI, A magyar görögkatolikusság történetének kiemelkedő személyiségei, in A Hajdúdorogi Bizánci Katolikus Egyházmegye Jubilleumi Évkönyve 1912-1987, Nyíregyháza 1987, 218. 24Zum Text der diesbezüglichen Briefauszüge siehe: I. Pirigyi, Görög katolikus papi sorsok, Debrecen 1999, 131, 133-134.

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