Dénesi Tamás: Bencések Magyarországon a pártállami diktatúra idején III. - Studia ex Archivo Sancti Martini edita III. (Pannonhalma, 2018)

Boros Zoltán: Bencések a szombathelyi egyházmegyében

118 BOROS ZOLTÁN Zoltán Boros Benediktiner in der Diözese Szombathely In der Diözese Szombathely waren die ungarischen Benediktinermönche im 19. und im 20. Jahrhundert an drei Orten und in drei verschiedenen Formen präsent. Die während der türkischen Besetzung zerstörte Abtei Dömölk (heute Celldö­mölk) erlebte im 18. Jahrhundert als Filialabtei der Erzabtei Pannonhalma eine zweite Blütezeit als Wallfahrtsort. In dem Kloster in der Ortschaft, die ab 1904 Celldömölk hieß, wohnten 6–8 Mönche. Das Gymnasium in Kőszeg gründeten die Jesuiten im 17. Jahrhundert, 1777 übernahmen es die Piaristen, und ab 1815 schließlich wurde es von den Benediktinern unterhalten. Das Lehrerkollegium des Gymnasiums bestand aus 12–14 Mönchen. Die Erzabtei erhielt zur Zeit des Ersten Weltkriegs durch ein Erbe den Landbesitz der Familie Somogyi Graf von Megy­gyes in Pápakovácsi, zu dem auch eine Meierei am Rand der Gemeinde Izsákfa im Ortsteil Bokodpuszta gehörte. Dort lebten keine Benediktinermönche, dieser Teil des Gutes wurde von dem Gutsverwalter verwaltet, der im Ordenshaus in Pápa oder im Kloster Celldömölk wohnte. Diesen Besitz und die Ländereien der Abtei Dömölk (Meierei Marcal ) verlor der Orden schon ganz am Anfang des hier besprochenen Zeitraums, nämlich bei der 1945 durchgeführten Bodenreform, weil sie unter den Ortsansässigen verteilt wurden, die Land beanspruchten. Infolge der Verstaatlichung der Konfessionsschulen im Jahr 1948 verloren die 16 Mönche, die im Gymnasium Kőszeg unterrichteten, ihre Arbeit. Auf Ersuchen des regierenden Abtes von Pannonhalma, Pál Sárközy, versuch ­te Sándor Kovács, der Bischof von Szombathely, die Gemeinschaft zusammen­zuhalten. Drei Mönche blieben im Dienst der Benediktinerkirche, zwei erhielten eine Stellung in der städtischen Pfarrei, und die übrigen wurden als Seelsorger in den Pfarreien in der Stadt untergebracht. Mit der Deportation der Mönche im Sommer 1950 versuchte der Staat, weiteren Druck auf die ungarische katholische Kirche auszuüben. Am 11. Juli 1950, in der Nacht des Gedenktages des heiligen Benedikt im Sommer, besetzten Einheiten des Staatssicherheitsdienstes das Or­denshaus in Kőszeg und internierten die 4 Benediktinermönche, die noch dort wa­ren – Prior Norbert Legányi, Péter Czingráber, Zoárd Vértes und Medárd Sághegyi – in Szolnok, wo sie im Ordenshaus der Franziskaner untergebracht wurden. Sie wohnten zu zweit in einem Zimmer, durften keine Messen zelebrieren und waren ständiger Agitation durch die Behörden ausgesetzt, um sie zur Aufgabe des mön­chischen Lebens zu bewegen. Das Kloster Celldömölk war von der Internierung nicht betroffen, wegen der Entziehung der Betriebsgenehmigungen der Orden

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