Dénesi Tamás: Bencések Magyarországon a pártállami diktatúra idején I. - Studia ex Archivo Sancti Martini edita I. (Pannonhalma, 2017)

Bandi István: A bencés rend esztergomi Szent István Gimnáziuma az 1945-ös újrakezdéstől az államosításig

80 BANDI ISTVÁN: A BENCÉS REND ESZTERGOMI SZENT ISTVÁN GIMNÁZIUMA... István Bandi Im Schatten der Hoffnung Das Benediktinergymnasium Szent István in Esztergom – vom Neubeginn 1945 bis zur Verstaatlichung Nachdem die Front weitergerückt war, begann das Lehrerkollegium des Benedik­tinergymnasiums in Esztergom mit seiner überaus mühevollen Tätigkeit, wie man damals sagte, „mit der Arbeit des Widerstands und demokratischen Aufbaus“. Die brutale und tragische Realität des Kriegsalltags sowie die jahrelang andauernden Aufbauarbeiten nach den Zerstörungen und die gesellschaftliche Umstrukturie­rung gaben den Schülern des Benediktinergymnasiums Esztergom im untersuch­ten Zeitraum für ein Leben lang Munition, was Standhaftigkeit und Menschlich­keit anging. Entgegen den gesellschaftlichen Erwartungen befand sich das Land 1946 weiterhin unter sowjetischer Besatzung, die Zahl der sowjetischen Truppen stieg aufgrund der Einheiten, die sich von Österreich her zurückzogen, sogar wei­ter an. Die wirtschaftliche Lage schien dank einer Hyperinflation, wie es sie noch nie gegeben hatte, vollkommen aussichtslos, dennoch wurde der Neuaufbau der Schule weiter fortgesetzt. Die Agitationen der Jugendorganisationen des neuen gesellschaftlichen Systems blieben außerhalb der Schulmauern. Die Schülergemeinschaft war unabhängig von den äußeren Ereignissen auf immer neuen Gebieten produktiv tätig. Ein solches waren auch die Zirkel zur Selbstbildung, die über eine lange Tradition verfügten und aus denen jährlich eine Vielzahl von eingereichten und vorgetragenen Arbeiten im Bereich der Prosa und der Lyrik hervorgingen. Die Pariser Friedenskonferenz brachte im Jahr 1947 nicht die Befreiung, auf die viele gewartet hatten. Der Piarist József Kerkai stattete der Schule am 6. März 1947 in seiner Funk­tion als allgemeine Lehraufsicht einen Besuch ab und sagte bei der Konferenz, die auf den Schulbesuch folgte, über die öffentlichen Zustände, wie sie im Land herrschten, und die Situation des kirchlichen Unterrichtswesens: „Die Nation steht vor den Toren zu einem neuen Leben und wir wissen heute noch nicht, ob sich uns dieses Tor öffnet, und wenn es sich auch öffnet, wie viele es dann wohl sein werden, die wie Moses das Tor zum Gelobten Land nicht durchschreiten dürfen.“ Das Lehrerkollegium des Gymnasiums in Esztergom durfte das besagte Tor nicht durchschreiten. Das Benediktinergymnasium Esztergom baute, solange es konnte, auf den Glau­ben und hoffte, für das Land und die Kirche würde eine bessere Zeit kommen. Demgegenüber nahm die Verstaatlichung der Einrichtung den Schülern die Chance, zu der Gemeinschaft in Esztergom zu gehören, und den Benediktinern die Möglich­keit, ihre Berufung auszuüben, ein bedeutender Teil von ihnen wurde obdachlos. Der vorliegende Aufsatz schildert diese kurze, doch überaus schwierige Zeit.

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