Dénesi Tamás: Bencések Magyarországon a pártállami diktatúra idején I. - Studia ex Archivo Sancti Martini edita I. (Pannonhalma, 2017)

Cúthné Gyóni Eszter: „Ha már Zircen nem lehetek, Pannonhalmán szeretnék lenni” – Endrédy Vendel zirci apát pannonhalmi évei

278 CÚTHNÉ GYÓNI ESZTER: ENDRÉDY VENDEL ZIRCI APÁT PANNONHALMI ÉVEI Eszter Cúthné Gyóni „Wenn ich schon nicht in Zirc sein kann, dann möchte ich in Pan­nonhalma sein“ – Vendel Endrédy, Abt von Zirc, und seine Jahre in Pannonhalma Der Ausbau der Diktatur im Einparteienstaat und die Verstaatlichung der Schu­len infolge der Stabilisierung (im Sommer 1948) sowie die Aberkennung der Ge­nehmigung für Ordensschulen (im September 1950) erschütterte das Leben der Zisterzienser von Zirc in seinen Grundfesten. Nachdem der Orden mit einer staat lichen Verordnung aufgelöst worden war, begann man umgehend damit, eine zisterziensische Untergrundorganisation auszubauen. Die Vorbereitungen zum „Rück zug in die Illegalität“ leitete der Zircer Abt Vendel Endrédy, solange er sich auf freiem Fuß befand – doch auch später gingen die Ordensmitglieder im Grunde nach seinen Anweisungen vor. Der Abt wurde am 29. Oktober 1950 verhaftet und am 28. Juni 1951 im Grősz-Prozess zu vierzehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Infolge der Revolution von 1956 kam er frei, nach einer erneuten, kürzeren Zeit im Gefängnis wurde ihm vom Innenministerium als Aufenthaltsort Pannonhalma zugewiesen. Als er die Entscheidung vernahm, soll er gesagt haben: „Wenn ich schon nicht in Zirc sein kann, dann möchte ich in Pannonhalma sein.“ Abt Endrédy lebte vom 17. Dezem­ber 1957 bis zu seinem Tod am 29. Dezember 1981, also vierundzwanzig Jahre, im Alter von 62 bis 86 Jahren, in Pannonhalma, und zwar in dem Heim für betagte und kranke Mönche. Von hier aus leitete er – trotz der Einschränkungen – die un­garischen Zisterzienser, die sich in die Illegalität zurückgezogen hatten, ganz bis zu seinem Tode, so wie es die politischen Verhältnisse und sein Gesundheitszustand es eben ermöglichten. In meinem Aufsatz beschäftige ich mich mit diesem nahezu Vierteljahrhundert im Leben des Abtes, das er zwar in Gastfreundschaft der Be­nediktiner, doch trotz allem in einem erzwungenen Exil auf dem St. Martinsberg verbrachte.

Next

/
Thumbnails
Contents