Dénesi Tamás: Bencések Magyarországon a pártállami diktatúra idején I. - Studia ex Archivo Sancti Martini edita I. (Pannonhalma, 2017)
Petes Róbert: Bencések a Magyar Néphadseregben
BENCÉSEK A MAGYAR NÉPHADSEREGBEN 245 Róbert Petes Benediktiner in der Ungarischen Volksarmee Der Aufsatz untersucht mittels der Erfahrungen der ungarischen Benediktinergemeinschaft einen speziellen Punkt, an dem der kommunistische Staat und die Kirchen aufeinander trafen, nämlich den Wehrdienst der jungen Männer, die an verschiedenen theologischen Hochschulen aufgenommen worden waren und eine Laufbahn als Seelsorger beziehungsweise Pfarrer einschlagen wollten. Der Wehrdienst der angehenden Theologen gehört, was die wissenschaftliche Aufarbeitung angeht, zu den weißen Flecken der Kirchengeschichte jüngster Vergangenheit, denn bislang hat sich noch keine Arbeit mit diesem Thema beschäftigt. In dem vorliegenden Aufsatz wird auch nur der Versuch unternommen, das Thema kurz zu skizzieren und – gestützt auf eine spezielle Form von Quellen, nämlich auf Erinnerungen, die mittels Interviews festgehalten wurden – einen Einblick in den Wehrdienst der Mitglieder der ungarischen Benediktinergemeinschaft zu geben. Mit acht Benediktinermönchen wurden Gespräche über ihre Erinnerungen im Zusammenhang mit der Ungarischen Volksarmee geführt. Drei von ihnen hatten ihren Wehrdienst in der zweiten Hälfte der 1960er geleistet, fünf Ende der 1970er Jahre beziehungsweise Anfang der 1980er Jahre. Die Erinnerungen bieten einen Einblick in ihren Alltag als Wehrdienstleistende. Sie zeigen, wie sie die Ökumene – in dieser außergewöhnlichen Situation – unter Wehrdienst leistenden Theologen verschiedener Konfessionen erlebten. Es ist zu sehen, wie sie trotz des offiziellen Verbots einen geeigneten Ort und Zeit für das gemeinsame Gebet fanden. Sie berichten davon, wie sie der Stimme ihres Gewissens folgten, als sie beschlossen, die Waffe im Ernstfall nicht zu benutzen. Durch die Prüfungen, die sie mit den anderen Wehrdienstleistenden durchleben mussten, verschwanden nach und nach die Mauern, die sich aus Vorurteilen aufgebaut hatten; diese angehenden Theologen boten ihren Gefährten in verschiedenen Grenzsituationen – da sie sensibel für das Seelische waren – häufig ein offenes Ohr und Verständnis. Die Befragten erinnern sich an ihren Wehrdienst als eine wichtige Zeit der Erfahrung. Mehrere von ihnen betonten, dass sie in der Ungarischen Volksarmee auch die Möglichkeit gehabt hätten, gesellschaftliche Gruppen zu treffen, mit denen sie früher keine Bekanntschaft machen konnten. Ihre Berufung sei stärker geworden und sie hätten an Reife gewonnen.